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(Für) den Planeten essen: Wie die richtige Kommunikation unsere Ernährung verbessern kann

Wie wir uns ernähren, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die unseres Planeten. Dennoch ist die öffentliche Bereitschaft, etwas zu ändern, bisher gering. Der Wissenschaftsforscher Konstantin S. Kiprijanov vom Museum für Naturkunde Berlin ist der Überzeugung, dass gezielte Kommunikation dazu beitragen kann, unsere Ernährung und Lebensmittelversorgung tiefgreifend zu wandeln. Im Special Input erklärt er, an wen sich die Kommunikationsmaßnahmen richten und welche Angebote sie begleiten sollten, um möglichst Erfolg versprechend zu sein. 

Planetare Gesundheit

Ernährungssysteme besitzen nicht nur einen enormen – positiven und negativen – Einfluss auf die menschliche Gesundheit, sondern tragen auch wesentlich zur Ausdehnung und Beschleunigung der Umweltzerstörung bei. Allerdings ist das öffentliche Risikobewusstsein für den Zusammenhang zwischen der  Gesundheit des Menschen und unseres Planeten sowie die damit verbundene Handlungsbereitschaft bisher gering.1 Expert*innen betonen immer wieder,2 dass nachhaltige Ernährungssysteme und vorausschauendes Konsumverhalten einen zentralen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Planetaren Gesundheit (engl. Planetary Health) leisten können. Ernährung stellt damit einen wesentlichen Hebel nicht nur für die Verbesserung unseres eigenen Wohlergehens dar, sondern auch für den Erhalt und Schutz unserer Umwelt. Ein tiefgreifender Wandel bestehender Ernährungssysteme erfordert gezielte Kommunikation, einen lösungsorientierten Dialog sowie die Erforschung unterschiedlicher Perspektiven auf das Verhältnis von Natur, Gesellschaft und Wissenschaft. Denn die Aushandlung vielfältiger Optionen der Ernährung und Lebensmittelversorgung kann langfristig nur im Zusammenspiel zwischen diversen Akteur*innengruppen und nur unter Einbezug von politischen Entscheidungsträger*innen gelingen.

Die aktuellen Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen, insbesondere in Industrieländern, beinhalten einen hohen Fleisch- und Zuckeranteil, was sowohl gesundheitliche als auch ökologische Probleme verursacht. Die Biodiversität der Erde nimmt in alarmierendem Tempo ab, wobei laut dem Global Assessment Report der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) von 2019 rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Landwirtschaft und Landnutzung sind ein Haupttreiber dieses Verlusts, da natürliche Lebensräume für landwirtschaftliche Zwecke umgewandelt werden. Der An- und Ausbau von Monokulturen und der weltweite, umfassende Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln tragen weiter zur Reduzierung der Artenvielfalt bei. Auch weisen verschiedene Nahrungsmittel sehr unterschiedliche ökologische Fußabdrücke auf. Fleisch, insbesondere von Wiederkäuern wie Rindern, hat einen hohen Treibhausgasausstoß und erfordert große Mengen an Wasser und Land. Im Gegensatz dazu haben pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte einen wesentlich geringeren ökologischen Fußabdruck.3 Zugleich trägt laut der World Health Organization (WHO) eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und tierischen Produkten ist, zur Zunahme von Fettleibigkeit, Herzkrankheiten und Diabetes bei. Um diesen Trends entgegenzuwirken, empfiehlt die EAT-Lancet-Kommission eine Ernährungsweise („Planetary Health Diet“), die eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen sowie weniger Fleisch und Zucker beinhaltet. Ziel ist es, durch eine nachhaltige Produktion und einen verantwortungsvollen Konsum von Lebensmitteln die Belastung für die Umwelt zu reduzieren und gleichzeitig das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten zu senken.4

Ernährungssysteme werden durch ein komplexes Zusammenspiel sozioökonomischer, politischer, technologischer und kultureller Faktoren geformt und beeinflusst. Diese Komplexität spiegelt sich in den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Interessengruppen weltweit wider und erschwert oft die Koordination und Implementierung von Maßnahmen, die zur Bewältigung der genannten Herausforderungen erforderlich sind. Die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Interessengruppen wird zudem durch eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, den Verfall demokratischer Werte und des sozialen Zusammenhalts, öffentliches Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Expert*innen sowie die Kurzlebigkeit von Informationen in den Online-Medien weiter behindert oder verzögert. Die notwendige Transformation der Ernährungssysteme kann daher nur durch klare Kommunikation, Dialog, Aushandlungsprozesse und die Zusammenarbeit von Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gelingen. Dabei gilt: Ein Wandel des persönlichen Ernährungs- und Konsumverhaltens ist zwar wichtig, reicht aber nicht aus, um eine tiefgreifende Transformation zu erreichen, weshalb individuelle Handlungen auf der systemischen Ebene „durch politische Maßnahmen vereinfacht und beschleunigt werden müssen.“5 

Persönliche Entscheidungen verstehen und Handlungsbereitschaft stärken

Kommunikation und Bildung sind entscheidend, um Individuen zu motivieren und ihr Ernährungsverhalten zu ändern. Dabei gilt, dass „Personen mit einer größeren Risikowahrnehmung […] eine höhere Handlungsbereitschaft“ aufweisen. Neuere Studien legen zudem nahe, dass „die Aufklärung über die Gesundheitsrisiken auch zu einer Steigerung der generellen Handlungsbereitschaft führen kann“.6 Gegenwärtig wächst das Bewusstsein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung.7 Konstruktive Kommunikation im Sinne von Informations- und Bildungskampagnen, Workshops sowie soziale Medien können dazu beitragen, dieses Bewusstsein weiter zu stärken. Initiativen wie Kochkurse und Ernährungsberatungen können praktische Fähigkeiten vermitteln und nachhaltige Essgewohnheiten fördern. Dabei sollten die folgenden Punkte unbedingt beachtet werden: Informationen über Fakten allein ändern das Verhalten nicht, denn auch Selbstvertrauen sowie Vertrauen in Maßnahmen und deren wahrgenommene Wirksamkeit sowie  soziale Normen bzw. Wertvorstellungen (z.B. Demokratie, Gleichberechtigung, Recht auf Gesundheit) spielen eine Rolle. Die Kommunikation über Gesundheitsrisiken sollte daher neben der Aufklärung auch konkrete Handlungsmöglichkeiten bieten.8 Außerdem ist es empfehlenswert, einen Bezug zum gelebten Alltag und den eigenen Erfahrungen der Adressat*innen herzustellen sowie über positive Narrative anstatt über Defizite zu kommunizieren, da positive Botschaften die Motivation zum Handeln stimulieren bzw. Handlungsmacht (engl. Agency) vermitteln.9 Auch zeigt die Kommunikationsforschung, dass bestimmte Themen wie etwa Lebensmittelsicherheit, Fair-Trade-Zertifizierung oder Schutz tropischer Regenwälder tendenziell auf eine höhere Aufmerksamkeit als andere Inhalte wie etwa spezifische Ernährungsrisiken stoßen.10

Entscheidend für den Erfolg der Kommunikationsmaßnahmen ist dabei, strategisch zu denken und die Zielgruppen der Informations- und Bildungskampagnen genau zu verstehen, um insbesondere Menschen mit einer niedrigen Handlungsbereitschaft zu adressieren.11 Laut der von Lehrer et al. (2023) durchgeführten repräsentativen „PACE-Studie“ („Planetary Health Action Survey“) waren jüngere Menschen und Männer weniger handlungsbereit als ältere Menschen und Frauen. Der größte Unterschied besteht bei der Bildung: Personen mit niedrigerer Bildung wiesen weniger Bereitschaft auf, ihr Verhalten zu ändern. Auch die Gemeindegröße spielte eine Rolle: Bewohner*innen kleinerer Gemeinden waren weniger handlungsbereit als jene größerer Gemeinden. Erwerbslose Personen waren hingegen handlungsbereiter als Berufstätige. Die Autor*innen der Studie weisen jedoch darauf hin, dass die Unterschiede hinsichtlich der Handlungsbereitschaft relativ gering waren. Die genannten Adressat*innengruppen sollten somit für gezielte Kommunikationsmaßnahmen entsprechend dem jeweiligen Kommunikationsziel genauer unterteilt werden.

Zugleich sollte eine lineare Kommunikation von partizipativen Ansätzen begleitet werden: Eine Einbindung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in praktische Aktivitäten wie Gemeinschaftsgärten oder Kochkurse kann das Erlernte verstärken und nachhaltige Verhaltensweisen fördern. Insbesondere beim gemeinsamen Kochen und Essen können Emotionen und kulturelle Identität ausgedrückt und geteilt werden, was eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema fördert.12

Ernährunssysteme gemeinsam gestalten

Neben linearer Kommunikation in Form von Informations- und Bildungskampagnen kann vor allem politische Partizipation einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Gesetzesänderungen zu initiieren und so zu einer systemischen Transformation bestehender Ernährungssysteme beizutragen. Allerdings stellt die „PACE-Studie“ ernüchternd fest, dass die Wirksamkeit politischer Maßnahmen von den Teilnehmer*innen der Umfrage als gering und weniger effektiv als individueller Klimaschutz eingeschätzt wird. Dabei legen umfassende Untersuchungen gesetzgeberischer Eingriffe auf Ebene der Gesundheits-, Umwelt-, Sozial- und Bildungspolitik nahe, dass Maßnahmen wie etwa Werbeverbote, Subventionen für Bio-Lebensmittel, verständliche Labels oder Besteuerung ein hohes Wirksamkeitspotenzial besitzen und den Übergang zu einem gesunden sowie nachhaltigen Ernährungssystem in einem wesentlichen Maße bestärken können.13 

Durch ko-kreative Maßnahmen wie etwa partizipative Planungsverfahren können Bürger*innen und Initiativen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.14 Dies führt zu umfassenderen und besser unterstützten politischen Maßnahmen. Öffentlichkeitswirksame Kampagnen, getragen von einer breiten öffentlichen Beteiligung, können so politischen Druck erzeugen und etwa die Einführung von Subventionen für nachhaltige Landwirtschaft oder strengere Umweltauflagen und Ernährungsrichtlinien aktiv vorantreiben.15 Hinsichtlich Formaten zeigen bisherige Erfahrungen aus anderen Feldern der partizipativen Wissenschaftskommunikation (engl. Public Engagement), dass neben öffentlichen Konsultationen und Bürger*innenräten insbesondere Bürger*innendialoge oder Szenario-Workshops eine gleichberechtigten Beteiligung an politischen Prozessen bestärken können.16 Außerdem besitzen partizipative Ansätze das Potential, die Expertise von Graswurzelbewegungen zu aktivieren, welche sich bereits für nachhaltige, klimabewusste Ernährung oder verantwortungsvollen Konsum einsetzen.17

Organisator*innen müssen das Rad nicht neu erfinden, sondern können und sollten auf bestehenden Prinzipien und Empfehlungen für die Planung und Umsetzung partizipativer Formate wie etwa dem „Public Engagement Kodex“ der Berlin School of Public Engagement and Open Science (2023) aufbauen. Dabei ist entscheidend, dass Organisator*innen partizipativer Formate ihre eigenen expliziten und vor allem impliziten Vorurteile (epistemisch, kulturell, sozial etc.) reflektieren; die zugrundeliegenden Machtstrukturen und Hierarchien verstehen; und anerkennen, dass selbst sorgfältig geplante Aktivitäten unerwartete oder unzufriedenstellende Ergebnisse liefern können. Sie sollten die Teilnehmer*innen der ausgerichteten Formate als Gleichberechtigte behandeln, nicht als passive Wissensquellen oder Vermittler*innen ihrer eigenen Argumente oder Standpunkte. Außerdem ist es wesentlich, dass Organisator*innen ein hohes Maß an Transparenz wahren, indem sie den Stakeholder*innen die Ziele ihrer Maßnahmen offenlegen.

Von der Praxis lernen

Zwar existieren in Deutschland mehrere Forschungsprojekte, die sich systematisch und evidenzbasiert mit den unterschiedlichen Spielarten der Kommunikation zu Planetary Health-Themen beschäftigen – so unter anderem das „Munich Science Communication Lab“, das „SOPHEA“-Forschungscluster in Würzburg oder das Projekt „Public Engagement für Planetare Gesundheit“ am Museum für Naturkunde Berlin. Allerdings steht diese Forschung noch am Anfang. Daher lohnt sich der Blick auf innovative Best-Practice-Beispiele aus dem Ausland, die ein hohes Erfolgspotential aufweisen und als Anregung für die praktische Arbeit von Kommunikator*innen in Deutschland dienen können. Besonders erwähnenswert ist das von Marina Chang in London durchgeführte „Food Junctions Festival“, welches gemeinsam von Mitarbeiter*innen des University College London und Bürger*innen mit diversen kulturellen, ethnischen und sozioökonomischen Hintergründen entwickelt wurde. Durch diesen partizipativen Ansatz gelang es den Organisator*innen, das Community Engagement an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Stadtbevölkerung langfristig zu stärken.

Das Food Junctions Festival umfasste 60 Veranstaltungen, darunter Kunstworkshops, Diskussionen, Weinproben, Filmvorführungen, Touren, Lesungen, Aufführungen und Kunstinstallationen. Auch gemeinsames Kochen und Essen stand auf dem Programm. Laut Marina Chang gelang es durch diese vielfältigen Aktivitäten, lokalen Akteur*innen miteinander in einen konstruktiven Austausch über Essen, Teilhabe und kulturelle Identität zu bringen und so zu einer langfristigen, positiven Transformation bestehender Ernährungssysteme im Londoner Raum beizutragen.18

Ein Wandel ist möglich

Während effektiven und gezielten Informations- und Bildungskampagnen eine zentrale Bedeutung zukommt, reichen diese nicht aus, um aus passiven Adressat*innen aktive Beteiligte und Veränderungsträger*innen im Transformationsprozess hin zu gesunden Ernährungsweisen und nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu machen, denn: Ein tiefgreifender Wandel kann nur erfolgreich angestoßen werden, wenn die etablierten Beziehungen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft, Industrie und Politik überwunden werden. An diesem Punkt setzen Dialog- und Partizipationsformate an, indem sie einen Raum für zielgerichteten Austausch und Aushandlung von Perspektiven, Wissen, Erfahrung und Werten eröffnen. Damit bilden sie einen wirkungsvollen Mechanismus nicht nur für Konfliktlösungen, sondern auch für die gemeinsame Gestaltung unserer Zukunft.

Fußnoten
18

Lena Lehrer et al.: Kommunikation zu Klimawandel und Gesundheit für spezifische Zielgruppen. In: Journal of Health Monitoring. Band 8, Nr. S6, 2023, S. 39–59.

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Gesund leben auf einer gesunden Erde. Berlin 2023;  Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU): Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken: Sondergutachten. Geschäftsstelle des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Berlin 2023 .

Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): Agrifood Solutions to Climate Change. FAO's Work to Tackle the Climate Crisis. Rom 2023.

Walter Willett et al.: Food in the Anthropocene. The EAT-Lancet Commission on Healthy Diets from Sustainable Food Systems. In: Lancet. Band 393, Nr. 10170, 2019, S. 447–492.

Lehrer et al., 2023, S. 40. Siehe auch Silvana Juri: Food Wisdom through Design. A Transdisciplinary Approach for Sustainability Transitions. Carnegie Mellon University, 2023, S. 37.

Lehrer et al., 2023, S. 48.

Vgl. Gesa Maschkowski: Ernährungskommunikation – alltagstauglich, salutogen und transformativ: Drei Fallstudien zu Ernährungspraxis und -umfeld von Familien. Oekom, München 2019; Alberto Felicetti et al.: Information Behaviour of Food Consumers. A Systematic Literature Review and a Future Research Agenda. In: Sustainability. Band 15, Nr. 4, 2023, Artikel 3758.

Lehrer et al., 2023, S. 48.

Vgl. Felicetti et al., 2023.

Vgl. Maschkowski, 2023; Felicetti et al., 2023; Massimiliano Borrello et al.: Sustainability of Palm Oil. Drivers of Consumers’ Preferences. In: Sustainability. Band 11, Nr. 18, 2019, Artikel 4818; Iris Vermeir, Wim Verbeke: Sustainable Food Consumption. Exploring the Consumer “Attitude – Behavioral Intention” Gap. In: Journal of Agricultural and Environmental Ethics. Band 19, Nr. 2, 2006, S. 169–194.

Lehrer et al., 2023, S. 43.

Siehe Juri, 2023.

Siehe Jessica Fanzo, Lais Miachon: Harnessing the Connectivity of Climate Change, Food Systems and Diets. Taking Action to Improve Human and Planetary Health. In: Anthropocene. Band 42, 2023, Artikel 100381.

Gwendolyn  Blue: Food, Publics, Science. In: Public Understanding of Science. Band 19, Nr. 2, 2010, S. 147–54. Siehe auch Gabriela Freitag-Ziegler: Salutogene Ernährungskommunikation. Von Informations-Verteilern zu Veränderungs-Ermöglichern. Bundeszentrum für Ernährung, 2023, abgerufen am 10. Juli 2024.

Garnett, Tara: Where are the Best Opportunities for Reducing Greenhouse Gas Emissions in the Food System (Including the Food Chain)? In: Food Policy. Band 36, 2011, S. S23-S32; Feenstra, Gail: Local Food Systems and Sustainable Communities. In: American Journal of Alternative Agriculture. Band 12, Nr. 1, 1997, S. 28–36.

Kiprijanov, Konstantin S.: Wissenschaftskommunikation. In: Tobias Schmohl und Thorsten Philipp (Hrsg.): Handbuch Transdisziplinäre Didaktik. Transcript, Bielefeld, 2021, S. 383–893.

Vgl. Claudia Meier Magistretti et al.: People-Planet-Health. Promoting Grassroots Movements through Participatory Co-Production. In: Global Health Promotion. Band 28, Nr. 4, 2021, S. 83–87.

Chang, 2013, S. 22.

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„Epistemisch“ bedeutet „auf die Erkenntnis bezogen“ (von gr. episteme – Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft). Ein philosophischer Gegenbegriff wäre zum Beispiel „praktisch“ (aufs Handeln bezogen).

Graswurzelbewegungen (von engl. grass-roots movements) bezeichnen Initiativen, die sich aus der Bevölkerung heraus für politischen Wandel einsetzen (von unten nach oben).

Ernährungssysteme umfassen den Weg von der Lebensmittelherstellung über die Verarbeitung, den Vertrieb bis hin zur Zubereitung und den Verzehr von Nahrung. Zudem werden unter diesem Begriff die Ergebnisse dieser Aktivitäten einschließlich der sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen zusammengefasst.

Als lineare Wissenschaftskommunikation - auch bekannt als Top-Down-Wissenschaftskommunikation oder Diffusionsmodell - wird die Vermittlung von Expert*innenwissen entlang eines Konzentrationsgefälles bezeichnet, von einer hohen Dichte an Komplexität bei den Wissenserzeuger*innen zu einer geringen Dichte bei den Nicht-Expert*innen. Demgegenüber stehen Kommunikationsprozesse, die auf einen Dialog zwischen gleichberechtigten Kommunikationsteilnehmer*innen oder auf die kollaborative Entwicklung von Lösungsansätzen ausgerichtet sind.

Ko-Kreation (engl. Co-Creation) bezeichnet partizipative Prozesse, bei denen „neue Produkte, Dienstleistungen und Serviceangebote in Zusammenarbeit“ von Bürger*innen, Expert*innen, Politiker*innen und Behörden oder aber auch von Kund*innen
und Anbieter*innen entstehen. Ein Beispiel für partzipative Planungsverfahren im Bereich Stadtmobilität bietet das Projekt „Numic“ aus Chemitz (https://www.kodis.iao.fraunhofer.de/de/projekte/numic.html). Darüber hinaus bezeichnet der Begriff Ko-Kreation auch „die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen mit dem Ziel, gemeinsam Visionen, Lösungen o.a. zu erarbeiten oder zu entwickeln.“ 

(Bernd Bienzeisler, Simone Martinetz und Madlen Günther (Hrsg.): Was Bürgerinnen und Bürger bewegt: Handbuch für eine partizipative Mobilitätsplanung. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart 2022, S. 7).

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