Mit dem
Es entspricht dem interdisziplinären Denkansatz des Stockholm Resilience Center, bei der Erarbeitung von Empfehlungen für solcherlei politische Entscheidungen die Sozialwissenschaft mit ins Boot zu holen. Ein Beispiel hierfür ist die Beteiligung von Rockström und Steffen an einem Paper, das 2019 unter Leitung des schwedischen Umweltökonomen Thomas Sterner publiziert wurde. Der hohe Anspruch an die Reichweite wird bereits im Titel des Aufsatzes deutlich: Policy design for the Anthropocene!
Der Artikel startet mit der berühmten Metapher des „Raumschiffs Erde“, die symbolisiert, dass die planetaren Ressourcen begrenzt sind und es der Menschheit gleichzeitig unmöglich ist, den Planeten zu verlassen. Das Autorenteam arbeitet sieben Prinzipien heraus, die wir als Menschheit brauchen, um innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen zu manövrieren. Diese Prinzipien sind unter anderem die Interdisziplinarität bei der Lösungssuche, aber auch die fundierte Diagnose, dass es für nicht-nachhaltige Praktiken, wie etwa zu hohe Ressourcenverbräuche, sozioökonomische Gründe gibt. Die Grundannahmen bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen sind (1) die Ansicht, dass technische Lösungen zum Beispiel für die nicht-fossile Energieerzeugung bestehen und (2) ein Versagen von Märkten durch politische Rahmensetzungen innerhalb unseres Wirtschaftssystems behoben werden kann.
Mit diesen Grundannahmen befindet sich das Autorenteam in der Gruppe der Forschenden, die ein nachhaltiges bzw.
Laut Sterner und Kolleg*innen sind es wirtschaftliche Antriebe und Marktversagen, die uns an die Belastungsgrenzen des Planeten führen. Es braucht entsprechend eine politische Rahmensetzung auf den verschiedenen Ebenen, von lokal bis global. Als ökonomische und rechtliche Instrumente bieten sich dabei Maßnahmen aus ganz verschiedenen Denkschulen an, die in der Wissenschaft häufig gegeneinander in Stellung gebracht, hier jedoch integriert betrachtet werden. So erwägt das Autorenteam sowohl, Steuern auf umweltschädliche Aktivitäten zu erheben, als auch, Eigentumsrechte an Ressourcennutzungen staatlich zu verteilen, die dann auf einem Markt gehandelt werden können. Erstere werden in der Literatur auch unter dem Namen Pigou-Steuern diskutiert und finden zum Beispiel in der CO2-Besteuerung Anwendung; letztere entsprechen dem sogenannten
Einige planetare Belastungsgrenzen wie der Klimawandel oder die Ozeanversauerung benötigen dem Autorenteam zufolge mehr internationales Handeln als andere Grenzen wie zum Beispiel der Verlust der Artenvielfalt. Für die Förderung der Biodiversität sei vielfach nationales Handeln zielführend, etwa bei der Einrichtung von Schutzgebieten. Das Problem bestehe insbesondere beim Klimawandel darin, dass auf internationaler Ebene kaum durchsetzungsfähige Institutionen bestehen. Hier brauche es „Verhandlung und Koordination“. Es bedürfe internationaler Verträge wie das