Todd Shepard
Todd Shepard ist Professor für Geschichte an der Johns Hopkins University in Washington, D.C. Seine Forschungen beschäftigen sich mit dem Zusammenwirken von Imperialismus und transnationalen gesellschaftlichen Entwicklungen am Beispiel Frankreichs seit Mitte des 20. Jahrhunderts. In seinem mehrfach ausgezeichneten Buch The Invention of Decolonization: The Algerian War and the Remaking of France (2006) beleuchtet er die Rückwirkungen des Dekolonisierungsprozesses im Zuge des Algerienkriegs auf die französische Politik und Gesellschaft. Im Buch zeigt er, wie das Konzept der Dekolonisierung von französischen Intellektuellen als Antwort auf den Konflikt in Algerien geprägt wurde.
Jan 12, 2023
Dekolonisierung als produktives Vergessen
Von 1954 bis 1962 führte Frankreich einen blutigen Krieg in Algerien, vor allem gegen die Algerische Nationale Befreiungsfront (FLN). Frankreichs Niederlage im Algerienkrieg gilt als Schlüsselmoment der Dekolonisierungsprozesse im 20. Jahrhundert. Im Interview mit te.ma spiegelt Todd Shepard, einer der führenden Frankreichhistoriker, den russisch-ukrainischen Krieg im Lichte der algerischen Erfahrung. Ein Gespräch über falschen Optimismus, die nachträgliche Erfindung der Dekolonisierung und die produktive Kraft des Vergessens in Nachkriegsgesellschaften.
Special Input
Todd Shepard
Ukraine: Krieg
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