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Mit deinem letzten Satz legst du m. E. genau den Finger in die Wunde. “[D]ass jemand als Laie die Notwendigkeit verspürt, weitreichenden wissenschaftlichen Konsensen selbst auf den Grund zu gehen, […] ist für mich mehr Symptom eines eklatanten Vertrauensverlusts in gesellschaftliche Problemlösungskompetenzen als Ansatz zu dessen Bewältigung.”

Einerseits glaube ich, dass das Konsensuelle in der Wissenschaft gerade im öffentlichen Diskurts in einer Weise überbetont und überstrapaziert wird, die es schon fast zu einer Illusion werden lassen. Es gibt viel mehr Dissens als Konsens in so gut wie allen Disziplinen. Indem man sich politisch auf einen vermeintlichen Konsens beruft, untergräbt man die Erkenntnis-Autorität der Wissenschaft eher, anstatt sie zu stärken.

Aber vor allem: Ja, selbst wenn ein eigenmächtiges, individuelles “Herumbohren” Symptom eines Vertrauensverlusts in die gesellschaftlichen Problemlösungskompetenzen ist – was macht man dann?

Ich denke da immer in Richtung der sozialen Rollen. Die “Arbeitsteilung” in Expertenrolle hier, Laienrolle da scheint offenbar nicht mehr zu funktionieren. Es gibt bereits jetzt etwas wie “citizen experts”, die eben gerade durch dieses Herumdröseln an den black boxes entstehen. Science Youtubers, allerlei Blogger, auch Wissenschaftsjournalisten. Und die sind im mixed-media System, in dem social media immer wichtiger wird, bereits wichtige Meinungsmacher. Gerade für sie scheint mir die “Verkomplizierung” tausendmal wichtiger, und letztlich auch irgendwann wirkungsvoller, als Debunking und das Insistieren auf Eindeutigkeiten. (Was der Artikel ja auch nicht predigt, gut dass du da nochmal drauf hinweist, ich habe das in meiner Reaktion etwas arg reduziert.)

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