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Martin Krohs
Beigetreten August 2022
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Gründer und Konzeptentwickler von te.ma ❖ voriges Medienprojekt: dekoder.org (zweimal Grimme Online Award) ❖ Paraakademischer Philosoph, Themen: Philosophie der Biologie, der Sprache, politische Philosophie. Postprogressiv. Gelegentlich Essayist, u.a. in ZEIT online, NZZ, Cicero, lettre international, Berliner Zeitung. Meine te.ma-Beiträge sind unten in der Box zu finden. ❖❖❖ Aushilfsweise war ich einige Wochen Mit-Kurator im Kanal gendergerechte Sprache, wo ich einen sprachphilosophischen Blick vertreten habe.
Jun 13, 2023
Ebbi und Elke-die-Melke
Martin Krohs präsentiert eine neue Lösung fürs genderneutrale Sprechen, die er bei seinem Nachbarn Ebbi entdeckt hat, einem Rinderzüchter in der Gusnitz: Wir erwecken ein schlummerndes Wortbildungs-Muster zu neuem Leben, und die Übermacht des Patriarchischen verpufft.
Special Input
Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Mär 29, 2023
Sind wir moralisch verpflichtet, eine gendergerechte Sprache zu …

Gendern mag unpraktisch sein, aber es ist doch wohl in jedem Falle zwischenmenschlich gut. Schließlich fördert es die Gerechtigkeit, und das ist moralisch wünschenswert. – Aber stimmt das wirklich? Wie lässt sich dieser moralische Anspruch begründen? Mit Roland Kipke schaltet sich erstmals ein Ethiker in die Debatte ums Gendern ein.
Re-Paper
Roland Kipke, 2023
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Jan 17, 2023
Die Erfindung der Sprachwaschmaschine

Soll durch Gendern & Co. unsere Sprache von allem Alten, Unguten, „Falschen“ gereinigt werden? Das gab es schon einmal, schreibt der Romanist und Sprachtheoretiker Jürgen Trabant: bei der Französischen Revolution. Sein aufschlussreicher historischer Vergleich, der auch den Umgang mit der Sprachgeschichte des Nationalsozialismus streift, bekommt aber nicht alle Aspekte der gegenwärtigen Sprachdebatte in den Blick.
Re-Paper
Jürgen Trabant, 2017
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Dez 22, 2022
Sind wir mit dem Gendern „falsch abgebogen“?
Sprache wandelt sich. Derzeit lässt sich ein Sprachwandel hin zu Beidnennungen und Genderstern beobachten, zumindest in Medien, Verwaltung und Universität. Aber hätte es auch andere Möglichkeiten zu einem geschlechtergerechten Sprachwandel gegeben, die womöglich verpasst wurden und die weniger Eingriffe in das Sprachsystem erfordert hätten? Ein Streitgespräch.
Curator's Cut
Martin Krohs, Julian Andrej Rott
Gendergerechte Sprache?
Dez 12, 2022
Sprachpraxis und feministische Sprachkritik: Zu einer sprachlich…

„Meine Tochter ist Ingenieur“ – das war, so meint man es im Ohr zu haben, der sprachliche Standard in der DDR. Die Untersuchung der Linguistin Kirsten Sobotta zeigt aber: Seit den 1950er Jahren wurde auch im Osten Deutschlands über weibliche Geschlechtsformen diskutiert, sowohl in der Linguistik als auch in der Presse. Die Lehrerin war eine Selbstverständlichkeit, die Direktorin keine Seltenheit.
Re-Paper
Kirsten Sobotta, 2002
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Dez 07, 2022
Ist die Gender-Grammatik biologisch vorherbestimmt? Eine Antwort…

Sind die tiefen grammatischen Strukturen unserer Sprache biologisch festgelegt und damit nicht modifizierbar? Oder handelt es sich um Konventionen, die auch umgelernt werden können? Und was bedeutet das eine oder das andere für die Problematik des Genderns? Ein Schlagabtausch zwischen zwei maßgeblichen deutschen Linguisten.
Re-Web
Martin Haspelmath, 2019
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Nov 22, 2022
Politisch korrekt, ökologisch richtig, gendergerecht, wissenscha…

Wer gendert, der (oder die) verwendet Sprache politisch korrekt. Doch ist das etwas Gutes – oder eher nicht? Und stimmt es überhaupt, dass Gendern „PC“ ist? Der Linguist Frank Polzenhagen untersucht das Konzept der political correctness und seine Verbindung zu Ideen des sachlich richtigen und menschlich fairen Sprechens.
Re-Paper
Frank Polzenhagen, 2020
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Nov 21, 2022
Luca und Noah – Das phonologische Degendering von Jungennamen se…

Nikita, I love you so … – Elton Johns Lied konnte bei seinem Erscheinen 1985 geschlechtlich ziemlich verwirren: Der im Russischen männliche Name Nikita mutet im Deutschen eher weiblich an. Und wie ist das mit dem derzeit modischen Luca? Damaris Nübling untersucht den Wandel der Geschlechterzuweisung bei Rufnamen – und damit ein wichtiges Element unserer Geschlechterordnung.
Re-Paper
Damaris Nübling, 2018
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Okt 24, 2022
Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: erneute Diskussi…

Sie betrachte die Fragen des Genderns aus der „eher kontemplativen Perspektive einer Person im beruflichen Ruhestand“, schreibt die Autorin, und dass für die große Mehrheit von Menschen sowieso „lebensweltlich andere Fragen drängender“ seien. Klingt wenig brisant – doch das täuscht.
Re-Paper
Gisela Zifonun, 2018
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Okt 12, 2022
Digitale Denkräume: zum Launch von te.ma
te.ma-Gründer Martin Krohs über Konzepte und Funktionalitäten des Portals, Meinungskampf in Online-Debatten und den Slogan follow the science.
Special Input
Martin Krohs
Meta-te.ma
Okt 11, 2022
Über den Kanal Ukraine: Krieg
Eigentlich war hier auf te.ma kein Osteuropa-Kanal geplant. Dann begann Putin den Krieg in der Ukraine. Der beherrscht derzeit so sehr unsere Medien, dass man meinen könnte, noch mehr dazu braucht es nicht, aber es ist gerade umgekehrt: Weil der Krieg die journalistischen Medien beherrscht, ist ein nicht-journalistischer Umgang mit ihm umso notwendiger. Denn die Gesetze und Mechanismen des Journalismus können dem monströsen Geschehen, das sich seit dem 24. Februar 2022 im Osten Europas entfaltet, nur teils gerecht werden.
Special Input
Martin Krohs
Ukraine: Krieg
Okt 10, 2022
Das generische Maskulinum im Deutschen. Ein historischer Spazier…

Wo kommt das generische Maskulinum, der liebste Gender-Streitapfel im Deutschen, eigentlich her? Wurde der geschlechtsunspezifisch gemeinte Gebrauch des Maskulinums irgendwann einmal bewusst eingeführt?
Re-Paper
Ursula Doleschal, 2002
Intro von Martin Krohs
Gendergerechte Sprache?
Sind wir mit dem Gendern „falsch abgebogen“?
Feb 19, 2023
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In Grossen und Ganzen scheint mir dann aber doch, dass wir beide Ihren Punkt so formulieren, wie Sie ihn auch meinten. Ich hatte “sprachlich die Puppen tanzen lassen” geschrieben, Sie schreiben “haben das Gender Sprachthema in den Vordergrund geschoben” – das meinte ich mit meinen “Puppen”.Ich sehe es ja ebenso wie Sie, dass die Sprachdebatte die Transformation eher hindert als befördert, diesen Satz von Ihnen würde ich auch unterschreiben: “Dies passiert auch, weil jeder mit einer entsprechenen (Gender- oder nicht Gender-)Sprache gleich eine massive konfrontative Botschaft an seinen Gegenüber sendet.” Ich frage mich aber weiter, wer diese Dritten sein könnten. Soweit ich die Anliegen der Sprachreformer (der “Genderer”) kenne, geht es ihnen wirklich um das, was sie als Botschaft formulieren, also den politischen Effekt des Sprechens. Dann gäbe es keine Dritten, jedenfalls sehe nicht nicht, wer sie sein könnten. Vielleicht kann ja @julian_andrej_rott hier noch einen Blick von innen beisteuern.Mit der Frage, ob eine Ich-Kultur die Konsensfähigkeit untergräbt, sind wir dann ja in der soziologischen Dimension der Problematik. Einerseits ist der “normative Individualismus” die Grundlage unserer liberalen Gesellschaften. Andererseits kann er, wenn er an ein rigides Gerechtigkeitsprinzip gekoppelt wird wie derzeit, diese Gesellschaften selbst auch leicht zersplittern. Mich erinnert das ein wenig an die Tragedy of the commons aus den Wirtschaftswissenschaften: Das “unkonfrontativ-miteinander-sprechen-Können” ist ein Gemeingut, auf das wir alle angewiesen sind, aber Player mit starken Partikularinteressen wollen es nicht erstellen bzw. untergraben seine Erstellung. Das Kollektiv könnte damit die Genderer beschuldigen, sich antisozial zu verhalten, genauso wie die Genderer das Kollektiv der Ungerechtigkeit ihnen gegenüber beschuldigen können. Wir beackern mit dem Sprechen sozusagen alle einen gemeinsamen Garten, von dem wir uns auch ernähren, in dem aber andererseits auch jeder sein eigenes Pflänzchen züchten kann. Die Frage ist, wie sich das ganze Biotop dann verändert – was wird tatsächlich wuchern, und was bleibt einfach in seinem Eckchen?
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Von martin_krohs
Feb 18, 2023
“Interessante Argumentationslinien” – das hören wir gern! Ich versuche, Ihren Punkt weiter zu ergründen. Ich verstehe Sie so, dass Sie den Verdacht formulieren: Konservative Interessengruppen, die eine Agenda der gesellschaftlichen Transformation (in Richtung besserer Anerkenntnis von Nicht-Binarität zum Beispiel) behindern wollen, lassen statt dessen auf sprachlicher Ebene die Puppen tanzen, als Ersatz oder Ablenkung?Wenn es so wäre, dann müsste man sich natürlich fragen: Ist dann die konservative Aufregung über “Geder-Gaga-Sprache” auch nur fingiert (damit die Scheindebatte schön am Laufen bleibt)? Und wie würde das zusammengehen damit, dass non-binary-Aktivisten ja selbst die Debatte um die Sprache befeuern, weil sie dem Sprachwandel eine Pionierfunktion für den sozialen Wandel zuschreiben?Ich finde Ihren Punkt intellektuell interessant, ich glaube aber (wenn ich ihn richtig verstehe), dass die Realität viel einfacher ist. Die Aktivisten wollen in der Tat das Sprachlich-Politische akzentuieren und setzen auf die sozialen Effekte der Sprachinnovation.
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Von martin_krohs
Jan 31, 2023
Vielen Dank! Hauptfrage im Kopf vor der Lektüre (sowohl des Buches als auch des Artikels): Wie gehen die Autoren mit den Sicherheitsinteressen der osteuropäischen Staaten um, welche Legitimität wird ihnen – neben dem strategischen Aspekt, der oben im Intro schon anklang – zuerkannt, welche Agency bekommen diese Staaten in diesem analytischen Framework? Ich schaue mir das auf jeden Fall an.
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Von martin_krohs
Jan 30, 2023
Das ist mal eine echte Entdeckung für mich – dieses Buch kannte ich noch gar nicht, obwohl ich mich seit Jahren mit den Fragen von Ordnung und Sicherheit in „Euro-Eurasien“ beschäftige. Insbesondere macht mich natürlich hellhörig, dass die Autoren an Mary Elise Sarotte und ihr exzellentes Buch zur NATO-Osterweiterung anschliessen.
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Von martin_krohs
Nov 19, 2022
So oder so – für diese Problematik Beiträge zu finden ist nicht leicht, denn es gibt keine wissenschaftliche Disziplin „integrative Erforschung des öffentlichen politischen Diskurses“, die Medienwissenschaften stossen da an ihre Grenzen, weil sie die konkrete politische Konstellation und die Spezifik Osteuropa kaum berücksichtigen können. Und Medienkritik ist, als Textgattung, oft selbst stark weltanschaulich / politisch getrieben. Aber dass man der Frage nachgehen müsste, das finde ich eine wichtige Anregung. Aber vielleicht ist sogar noch wichtiger als Analyse und Kritik, es einfach einmal anders zu machen oder das zumindest zu versuchen. Andererseits muss beides einander ja auch nicht ausschliessen.
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Von martin_krohs
Nov 19, 2022
Ähnliche Fragen treiben mich auch oft um. Einige vielleicht mögliche Antwortfragmente: Krieg ist stark emotionalisierend und führt zu vehementen, extremen Positionierungen (psychologisch); Situation ist so hyperkomplex, dass niemand sie angemessen erfassen kann und immer der Teil als Ganzes erscheint (kognitiv); Journalismus folgt Ereigniskonjunkturen und kann weder Ursachen- noch Folgen-Diskurse adäquat abbilden (medial); Plattformen fördern Meinungskonsonanz und damit Lagerbildung (auch medial); Sphäre des Politischen wird missverstanden als Sphäre von offenkundigen Wahrheiten, wo es aber nur besser und schlechter geben kann (philosophisch); spezifische deutsche Geschichte befördert überentschiedene Positionierungen gerade in internationaler Hinsicht (politisch); deutscher Diskurs ist kaum internationalisiert und nimmt weder US-Diskurs (breites Spektrum) noch z. B. FR-Diskurs (andere Denktradition) wahr (auch politisch) – und es gäbe sicher noch weitaus mehr. Wäre interessant, da mal zusammenzutragen.
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Von martin_krohs
Nov 13, 2022
Und PS: Danke übrigens auch für den Hinweis auf das Buch von Hill. Habe nur schnell in die Beschreibung geschaut – das sieht sehr lohnend aus, werden ich mir ansehen!
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Von martin_krohs
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Von martin_krohs
Nov 12, 2022
@JohannesMüller-Salo: Hier wollte ich nur kurz an einer Stelle einhaken: „abgewogener Befund“ finde ich einen sehr vielversprechenden Ausdruck. Meistens sagt man ja „ausgewogen“ und läuft damit gleich Gefahr, einer Balanciertheit oder Parität das Wort zu reden. Dabei kann es ganz unterschiedliche Proportionalitäten geben, etwa so, dass die Gegenargumente sehr viel leichter wiegen als die eigenen, aber eben doch etwas wiegen. Das Ausgewogene kann kaum in so einer Weise disbalanciert sein; das Abgewogene schon.
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Von martin_krohs
Nov 12, 2022
Ja, ein wichtiger Erfolg! Und vielleicht in der Tat ein kleiner Schritt, um das Problem der Zuspitzung, Verknappung und oft genug Verfälschung von Gehalt beim Übergang vom wissenschaftlichen in den öffentlich-medialen Diskurs zu bewältigen. Auch wenn ich fürchte, dass grundlegende mediale Selektionsdynamiken das auch weiter nicht leicht machen werden.
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Von martin_krohs
Nov 12, 2022
Diese drei Kausalitätsebenen – international, bilaterial und “domestic” – finde ich als erstes Grobraster für eine Analyse auch gut geeignet. Es schliessen sich aber natürlich zahlreiche Fragen an. Für mich zum Beispiel: Wenn die Kausalitäten so komplex sind (was ja überhaupt nicht heisst, dass es sich in jedem Fall um intentionale, gewollte oder auch nur in Kauf genommene Verursachungen handeln muss), wieso ist es so schwer, im Raum des Politischen und oft selbst im wissenschaftlichen Diskurs mit dieser Vielfalt des in irgendeiner Weise Verusachenden umzugehen? Liegt es daran, dass jeder die Lage nur durch sein eigenes methodisches Prisma betrachtet? Daran, dass diese Verursachungsdynamiken sich innerhalb völlig verschiedener zeitlicher Grössenordnungen abspielen – von der longue durée internationaler Systeme bis hin zu politischen Punktereignissen wie dem Maidan – und daher so wirken, als wären sie analytisch nicht aufeinander beziehbar? Oder daran, dass jede Form von (Mit-) Verursachung fälschlich mit Verantwortung oder Schuld gleichgesetzt wird, was dann zu offenkundigen moralischen Fehlern führt?Mir scheint die grosse Herausforderung weiterhin zu sein, vor der Komplexität nicht zu kapitulieren, selbst wenn sie alle verfügbaren theoretischen und analytischen Einzelmodelle überfordert.
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Von martin_krohs
Nov 12, 2022
NATO-Osterweiterung – das (leidige) Thema ist ja mal wieder ...
… in den Medien (aufgrund des Vortrags von Gabriele Krone-Schmalz bei der VHS Reutlingen.) Die klare Mehrheit der ernstzunehmenden Vertreter der relevanten Fächer ist der Auffassung, dass die Nato-Osterweiterung keine Rolle in der Verursachung des Krieges gespielt hat und das „Bedrängungs-“ oder „Bedrohungs-“Argument dem Kreml nur als Tarnung für seinen imperialistischen Anspruch auf die Ukraine dient.
Nutzerbeitrag
Von martin_krohs Nov 12, 2022
Ukraine: Krieg