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“Letztlich ist Radikalisierung aber immer das Ergebnis individueller Entscheidungen – strukturelle und gesellschaftliche Faktoren bringen nur dann eine Radikalisierung hervor, wenn sie individuelle psychologische Prozesse lostreten.”
Diese individuelle, vielleicht auch psychologische, Ebene fehlt mir in der bisherigen Diskussion. Warum radikalisieren sich Menschen (ganz unabhängig von den politischen Aufregerthemen oder Triggern) in ihrem relativ hohen Wohlstand und im scheinbar gut organisierten bürgerlichen Leben.
Sie radikalisieren sich beim aggressiven Autofahren, auf dem Amt, beim Arzt oder in der Warteschlange. Sie fordern nichts konkretes sondern laufen mit “Schnauze voll” Schildern durch die Straßen. Ihr ganzes Verhalten schreit einfach nur nackten Egoismus heraus, als kämpften sie auf einem sinkenden Schiff ums Überleben.
Sind das Ängste, Stress, ein Verlust an Kultur und Erziehung, falsche Vorbilder in Medien oder die Wahrnehmung, das Provokation und Rücksichtslosigkeit sich ganz praktisch auszahlt?
Diesen Aspekt würde ich gern besser erstehen.
Lieber Christian,
vielen Dank für deinen Kommentar und das Interesse an der Diskussion.
Die psychologische Dimension umtreibt uns auch. Wir werden (vermutlich in der kommenden Woche) ein Re-Book veröffentlichen, das diesen Aspekt etwas mehr in den Blick nimmt und sind aktuell auch darum bemüht, zu diesem Thema noch einen Gastbeitrag an Land zu ziehen.
Viele Grüße
Tobias