Am 15. September 2015 verabschiedete die UN-Generalversammlung die Sustainable Development Goals (SDGs). 193 Mitgliedstaaten unterzeichneten die Vereinbarung, mehr als zwei Drittel davon waren Entwicklungsländer. Alle beteiligten Staaten verpflichteten sich dadurch, einen eigenen Aktionsplan zu entwickeln und somit festzulegen, wie die Ziele im eigenen Land bis 2030 erreicht werden sollen.
Die Ziele formulieren die großen sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit und zeigen auf, dass Nachhaltigkeit viel mehr als nur Umweltschutz bedeutet. Nur drei der 17 Ziele beschäftigen sich direkt mit Umweltfragen: Maßnahmen zum Klimaschutz, Leben unter Wasser und Leben an Land. Ein größerer Teil lässt sich wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zuordnen: menschenwürdige Arbeit, weniger Ungleichheiten und nachhaltiger Konsum. Die meisten Ziele konzentrieren sich auf soziale Aspekte der Nachhaltigkeit und ein gutes gesellschaftliches Zusammenleben. Hierbei spielen die Bekämpfung von Armut und Hunger sowie hochwertige Bildung und Geschlechtergleichheit wichtige Rollen neben Zielen wie Gesundheit und Frieden. Sie betonen außerdem, dass in Bezug auf Nachhaltigkeit alle Staaten noch Defizite haben und somit Entwicklungsländer sind, Deutschland unter anderem in den Bereichen Altersarmut und Gleichberechtigung.
Vor allem in der Wirtschaft ist der Effekt der SDGs gut zu beobachten. Fast jedes Unternehmen schreibt sich inzwischen Nachhaltigkeit auf die Fahne. Dadurch zeigt sich allerdings auch, dass die SDGs schnell als Branding missbraucht werden können. Mindestens eines der 17 Ziele wird man schon finden und sogar damit werben können.
Auch durch die Zerlegung der Nachhaltigkeitsziele in viele kleine Teilziele entsteht ein Problem. Wie schon beim
Durch diese Zielkonflikte steigt auch die Gefahr von
Durch die Problematik der Messbarkeit sind die Auswirkungen der SDGs auf die Umwelt und Gesellschaft unklar. Beispielsweise wurde bislang keines der acht
Obwohl die Einhaltung der Ziele nicht verpflichtend ist, richtet sich das politische Handeln vieler Regierungen und Unternehmen inzwischen nach den SDGs. Diese zeigen die Relevanz und die Vielschichtigkeit nachhaltiger Entwicklung auf und schaffen wichtige – wenn auch nicht ganz klare – Richtlinien. So wird das Fehlverhalten von Politik und Wirtschaft sichtbarer und auch im Positiven kann die Erreichung der Ziele besser eingestuft werden.