KI-Systeme sind inzwischen weit verbreitet und werden in fast jedem Bereich angewandt. Die Umsetzung und Nutzung von smarten Systemen hinterlässt jedoch Spuren: Grob vier Prozent des globalen Energieverbrauchs sei
Der Grund dafür sei simple Arithmetik, sagt Robert Williamson. Maschinelles Lernen basiere auf Mathematik, und wenn man es in Code übersetzt, damit ein Computer es verstehen kann, benötige es eine verblüffend große Menge an Operationen. Jede dieser elementaren Operationen benötigt für sich genommen zwar nur eine winzige Energiemenge, die Gesamtzahl an Operationen – beispielsweise in einem großen Sprachmodell – ist allerdings enorm groß. Ein Model wie GPT-3 hat schätzungsweise um die 175 Milliarden Parameter. Nutzt man solch ein Modell, um Text zu generieren, kann dieses, je nach Textlänge, Billionen oder sogar
Diese Zahlen sind signifikant und Forschende tragen eine Verantwortung zur Entwicklung von energieeffizienten KI-Algorithmen. Ideen hierfür gibt es bereits, zum Beispiel leichte Abstriche bei der Präzision: Die meisten Computer rechnen mit möglichst hoher, teilweise unnötig hoher Genauigkeit. Darstellungen und Rechenoperationen mit solchen Kommazahlen benötigen viel Speicher und Energie. Wenn nun weniger genaue Realisierungen von Zahlen erlaubt wären, spart dies Energie. Die Kehrseite der Medaille: Die Ergebnisse sind unter Umständen weniger präzise. Die Genauigkeit des Ergebnisses und der Energieverbrauch stehen also in einem Zielkonflikt.
Bisher waren die meisten Anwendungen laut Herbrich auf die Vergangenheit bezogen. Mit Mathematik und Statistik wurden bestehende Daten analysiert. Da wollte man möglichst akkurat sein. Im
KI ermöglicht uns jetzt schon in vielen Bereichen einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen. Das 200-fache an Energie, die wir an einem Tag benötigen, erreicht unseren Planeten täglich in Form von sauberer Sonnenenergie. Das Problem sei die Verteilung und Speicherung dieser Energie. Dabei helfen KI-Algorithmen, die beispielsweise dazu verwendet werden, die Position von Wolken und so die zu erwartende Energieausbeute in einem bestimmten Gebiet vorherzusagen.
Bei der Frage nach dem größten Potential von KI für den Klimawandel bleibt Williamson vage: Die meisten komplexen Probleme könne man nicht durch eine einzelne Stellschraube lösen, sagt er, sonst wären es keine komplexen Probleme. Eine Stärke sieht er in der Vielfalt der Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, die sich mit dem Problem beschäftigen. Das werde uns zu einer Lösung führen, wir kennen sie nur noch nicht.
Transparenzhinweis: Der Podcast-Gast Bob Williamson ist mit der Universität Tübingen affiliiert.