Mehrere Staaten aus dem Globalen Süden haben sich seit Februar 2022 bei der Suche nach einem Ausweg aus dem Ukraine-Krieg hervorgetan, darunter Brasilien
Am 3. Juni 2023 schlug der indonesische Verteidigungsminister Prabowo Subianto auf dem asiatischen Verteidigungsgipfel
Der Politikwissenschaftler Demas Nauvarian erläutert in seinem Artikel, warum trotz der Vermittlungsinitiative im Juni 2022 und der Friedensinitiative 2023 der indonesischen Regierung die tatsächlichen Kapazitäten des südostasiatischen Landes als globaler Friedensstifter aus seiner Sicht noch nicht ausreichen. Zwar strebe das Land danach, sich an multilateralen Foren stärker zu beteiligen und als Brückenbauer zu positionieren. Doch aktuell baue es Brücken, ohne zu überbrücken. Jakarta könne zwar multilaterale Treffen und eine Gesprächsagenda vorbereiten, ein konkreter Durchbruch im Sinne einer Lösung werde dabei jedoch nicht erzielt.
Zum einen liege dies daran, dass Indonesiens internationale Bemühungen von nationalen Überlegungen geleitet würden: Gewährleistung der Nahrungsmittel- und Energiesicherheit sowie „nationales Branding“
Es gibt jedoch Tatsachen, die dieser Sichtweise widersprechen. Beispielsweise hat das Land in seiner Verfassung von 1945 neben der nationalen auch seine internationale Aufgabe definiert, nämlich an der Errichtung einer Weltordnung mitzuwirken, die auf Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und ewigem Frieden beruht.
Nauvarian behauptet allerdings, dass sich die Diskrepanz zwischen Anspruch und tatsächlichem multilateralen Gewicht Indonesiens erst richtig überwinden lasse, wenn das Land sein Verständnis von
Mit Indonesien greift Nauvarian einen interessanten Fall heraus: Einerseits hat das Land einen Platz in der globalen Ordnung bereits erobert. Seine in den letzten Jahren gewachsene Rolle als Peacekeeper und die Initiativen als Vermittler im Ukraine-Krieg sind Indizien dafür. Andererseits aber besteht die zukünftige Aufgabe für Indonesien (und möglicherweise auch für andere aufstrebende Mächte in Asien, Afrika und Lateinamerika) darin, die eigene Rolle in einer sich verändernden globalen Geopolitik zu definieren und strategisch auszufüllen.