Franziska Reisener von der Hamburger Hafen und Logistik AG steuert die über 2.000 Tonnen schwere Containerbrücke. Das Verladen der Fracht ist Konzentrationsarbeit. Zwar wuchten die Angestellten die Waren heute nicht mehr mit Muskelkraft, doch die zentimetergenaue Verladung von mehreren Dutzend Tonnen schweren Containern mittels feiner Bewegungen der Joysticks ist ermüdend. Wird die Brücke eines Tages intelligent genug sein, um die Container selbst zu verladen? Werden die Frachter dann auch autonom ablegen und der gesamte Warenverkehr von Supercomputern koordiniert? Das müsste dann reibungslos funktionieren, immerhin erfolgen 90 Prozent des internationalen Warentransports über Schiffe.
Doch dafür muss der Warenverkehr zunächst vollkommen digitalisiert werden und daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Ein übergeordnetes System muss am Ende zu jedem Zeitpunkt wissen, wo welche Ware liegt und wie sie an ihr Ziel gelangen kann. Dafür werden unzählige Daten benötigt: Fahrpläne, Verkehrs- und Positionsmeldungen, Informationen über Umschlags- und Lagerkapazitäten, aber auch Wettervorhersagen und vieles mehr. Auch Dellen, Risse und Rost an Containern sollen mittels Bilderkennung vollautomatisch detektiert und die Frage beantwortet werden, ob die Schäden bedenklich sind und behoben werden müssen. Das alles soll zukünftig mittels KI gelingen. Die Vision: Ein Algorithmus, der sämtliche Datenquellen integriert, um zu delegieren, welche Container und Waren wann wohin bewegt werden müssen.
Ziel ist es, die Be- und Entladung von Containerschiffen besser zu koordinieren, um Staus und Wartezeiten vorzubeugen. Das gesamte System soll dabei besser ineinandergreifen. Daran forscht Logistikingenieurin Sina Willrodt am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistung in Hamburg. Momentan seien sämtliche Terminals noch unterschiedlich. Das müsse sich in Zukunft ändern und alle Systeme von Spediteuren, Reedereien, Lagern, Bahn
Eine fundamentale Herausforderung besteht im Moment allerdings noch in der Koordination von Ladung und weniger in der Steuerung von Containerbrücken. Bei rund der Hälfte aller übers Meer kommenden Boxen am Terminal weiß nämlich noch niemand, wann sie weiterreisen werden; und bei jeder zehnten nicht einmal, wie. Das sollen
Eine besondere Errungenschaft, die ohne KI auskam, stellte übrigens die Automatisierung und Digitalisierung von Logbüchern dar. Die Dokumentation hatte nämlich eine Menge Arbeit gemacht. Allerdings stellen die riesigen Datenmengen in den Logistikzentren selbst moderne Computerhardware vor Herausforderungen und können teilweise nicht in angemessener Zeit erfasst und verarbeitet werden. Hier wird auf eine weitere Zukunftstechnologie gesetzt: das