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Ich stimme dir in vielen Punkten zu, und das ich den Artikel hier vorgestellt habe war auch nicht, weil ich völlig davon überzeugt bin, sondern im Gegenteil, teilweise auch um die oftmalige Hilflosigkeit vieler “evidenzbasierter” Ansätze darzustellen. Allerdings muss ich auch sagen, dass “Debunking” nur einen kleinen Teil der hier vorgestellten Methoden darstellt, und vieles mehr in die Richtung geht, die du dir vorgestellst. Von den Autoren hier beispielsweise “Rebuttal” genannt, wo es eben oft darum gehen kann, den kontroversen Charakter von komplexen Sachverhalten aufzumachen. Ansätze, die auf eine Stärkung der Urteilskraft von Lesern abzielen, werden auch diskutiert.
Letztlich können für mich solche, ich sage mal, “Verkomplizierungsansätze” das Problem aber nicht lösen. Selbst wenn man annimmt, dass weitere Teile der Bevölkerung über die zeitlichen, motivationalen und intellektuellen Ressourcen verfügen in die Feinheiten von Themen wie dem Klimawandel oder der Funktionsweise von MRNA-Impfstoffen einzusteigen - dass jemand als Laie die Notwendigkeit verspürt, weitreichenden wissenschaftlichen Konsensen selbst auf den Grund zu gehen, aufzudröseln was Latour als “Blackbox” bezeichnet, ist für mich mehr Symptom eines eklatanten Vertrauensverlusts in gesellschaftliche Problemlösungskompetenzen als Ansatz zu dessen Bewältigung.
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