Ich fühle mich in beiden Sprachen auch literarisch gleichermaßen wohl und nutze beide als ”Arbeitssprachen”, aber anhand der Erfahrung mit meinen beiden Kindern möchte ich einige Beobachtungen teilen:
(1) Bilingualität ist kein Automatismus und auch Kleinkinder lernen Sprachen nicht "von allein, wenn sie nur in die Schule/Kindergarten/ deutschsprachige Umgebung kommen". Das scheint bei vielen Eltern die (total überzogene) Erwartung zu sein.
(2) Meine Tochter ist 11 und in beiden Sprachen gleichermaßen "literarisch" - zum Beispiel schreibt sie ihr Tagebuch in beiden Sprachen - mit großer Kreativität und Ausführlichkeit. Aber richtig literarisch im Russischen ist sie nicht etwa durch die russische Schule geworden, wo sie auch Aufsätze schreiben, sondern durch ein "TikTok-House" und Chats mit ihrer Freundesgruppe aus Russland. (Für Boomer: TikTok-House ist eine Gruppe von Kontentcreatern)
(3) Mein Sohn (wächst im gleichen Haushalt auf und ist ein Jahr jünger) produziert nichts Schriftliches auf Russisch (wenn er nicht muss). Aber er produziert überhaupt sehr wenig Schriftliches (nur im schulischen Kontext und dann so knapp, wie möglich)
Das ist also in unserem Fall eine Frage der Sozialisierung und auch des Typs.
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Ich fühle mich in beiden Sprachen auch literarisch gleichermaßen wohl und nutze beide als ”Arbeitssprachen”, aber anhand der Erfahrung mit meinen beiden Kindern möchte ich einige Beobachtungen teilen:
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(2) Meine Tochter ist 11 und in beiden Sprachen gleichermaßen "literarisch" - zum Beispiel schreibt sie ihr Tagebuch in beiden Sprachen - mit großer Kreativität und Ausführlichkeit. Aber richtig literarisch im Russischen ist sie nicht etwa durch die russische Schule geworden, wo sie auch Aufsätze schreiben, sondern durch ein "TikTok-House" und Chats mit ihrer Freundesgruppe aus Russland. (Für Boomer: TikTok-House ist eine Gruppe von Kontentcreatern)
(3) Mein Sohn (wächst im gleichen Haushalt auf und ist ein Jahr jünger) produziert nichts Schriftliches auf Russisch (wenn er nicht muss). Aber er produziert überhaupt sehr wenig Schriftliches (nur im schulischen Kontext und dann so knapp, wie möglich)
Das ist also in unserem Fall eine Frage der Sozialisierung und auch des Typs.
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