Wie wirkt sich die Verwendung geschlechtergerechter Sprache auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus? Eindeutig positiv, sagt Anne Rosar, Promotionsstudentin an der Uni Mainz und Expertin für Genderlinguistik.
Im Interview mit „Labyrinth“, der Vereinszeitschrift der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind, erklärt sie, warum die umstrittene These, mit dem generischen Maskulinum fühlten sich alle mitgemeint, wissenschaftlichen Tests nicht standhält. Rosar beschreibt konkrete Auswirkungen von Sprache auf Geschlechtervorstellungen und sieht einen klaren Zusammenhang zu bestehenden sozialen und gesellschaftlichen Ungleichgewichten zwischen den Geschlechtern, die sich bereits im Kindesalter manifestieren.
Welchen Anteil hat die Sprache an diesen wahrgenommenen Ungleichheiten und eignet sie sich zugleich auch als Mittel zu deren Überwindung? Oder ist doch das soziale (oder gesellschaftliche) Gefüge verantwortlich für die Weiterentwicklung einer Sprache?