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Diesem Argument kann ich in seiner Grundsätzlichkeit nur zustimmen. Inzwischen gibt es erfreulichen Anlass, die These vom Ende des Interviews in Teilen zu revidieren. Gestern haben Franziska Davies und Ekaterina Makhotina für Ihr Buch “Offene Wunden Osteuropas”, das die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg im östlichen Europa einfühlsam kartiert, den Bayerischen Buchpreis 2022 erhalten. Damit gibt es preisgekröntes und in der breiten medialen Öffentlichkeit stehendes Buch aus der Osteuropäischen Geschichte, an dessen wissenschaftlicher Qualität kein Zweifel herrscht. Die behauptete Differenz zwischen ausgewogener Wissenschaft und zugespitztem medialen Erfolg ist damit widerlegt. Hoffentlich wird es weitere Beispiele geben.
Ja, ein wichtiger Erfolg! Und vielleicht in der Tat ein kleiner Schritt, um das Problem der Zuspitzung, Verknappung und oft genug Verfälschung von Gehalt beim Übergang vom wissenschaftlichen in den öffentlich-medialen Diskurs zu bewältigen. Auch wenn ich fürchte, dass grundlegende mediale Selektionsdynamiken das auch weiter nicht leicht machen werden.