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„DIE KRIEGSENTSCHEIDUNG SELBST IST BEREITS DAS ERGEBNIS EINER NIEDERLAGE. WAS NUN DROHEN KÖNNTE, IST DIE NIEDERLAGE NACH DER NIEDERLAGE.“

Das stimmt so nicht. Die Kriegsentscheidung ist das Ergebnis der Interpretation des Zusammenbruches des Sowjetimperiums als Niederlage Rußlands. Und das ist eine Interpretation der gegenwärtig herrschenden russischen Eliten. Die versuchen das Narrativ ihrem Volk zu verkaufen - großteils leider erfolgreich. Aber diese Erzählung impliziert, dass sich Rußlands Eliten als Herrscher(volk) gegenüber den Völkern der Sowjetunion und wenn man die Töne so hört, auch Osteuropas überhaupt sehen. Diese anderen Völker sehen die Geschichte als Befreiung vom kolonialen Joch Rußlands.

D.h. auch, dass die empfundene (Ur?)Niederlage folge imperialer Siege war, die letztendlich zu einer Überdehnung des Imperiums geführt haben. In dem Sinne geht es nicht darum, ob eine Niederlage wünschbar ist oder nicht. Es geht darum, ob es überhaupt möglich ist, dieses Selbstverständnis des Kreml als Imperium zu verändern. Wie konkret soll das ohne so was wie eine Niederlage möglich sein?

Solche Sätze sind doch reine Sophistik:

„ES BEDARF EINER KLUGEN INTERNATIONALEN STRATEGIE, DIE DEN AGGRESSOR SEINEN FATALEN FEHLER ERKENNEN UND DIE NOTWENDIGKEIT VON VERHANDLUNGEN AKZEPTIEREN LÄSST.“

Rußland ist selbst Akteur, der sich nicht zum Gegenstand “einer klugen Strategie” machen läßt. Es sei denn, er kann nicht anders. Was natürlich für ihn eine Niederlage wäre. Also, jeder gewonnene Quadratmeter Boden wird als Sieg interpretiert werden. Und Ausgangspunkt für weitere Siege gesehen werden. Ich befürchte, ohne Kampf bis zur fast völligen Erschöpfung Rußlands wird es nicht gehen. Die Realität ist in einer “Zwickmühle”, die sich nicht auf dem rhetorischen Spielbrett lösen läßt. Da ist eigentlich alles gesagt. Es geht nicht ums Wünschen, es geht um Macht. Wir werden sehen ….

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