Die
Die ersten Erinnerungen an die Schlacht von Hurby seien subversiv und spontan gewesen: Die Menschen aus Nachbardörfern fingen damit an, die Landschaft mit religiösen Symbolen wie Kreuzen zu markieren, um einen Ort zum Trauern zu schaffen. Dieser Akt der Erinnerung ist für Yurchuk auf ein menschliches Bedürfnis zurückzuführen, es handele sich dabei nicht um ein Zeichen anti-sowjetischer Gesinnung. 1965 wurde von der sowjetischen Führung unter Leonid Breschnew im Ort ein Denkmal für gefallene Rotarmisten des Zweiten Weltkriegs errichtet. Es war den Menschen aus einem Nachbardorf gewidmet.
Ab 1991, als die Ukraine unabhängig wurde, wurde Hurby immer mehr zum Schauplatz konkurrierender Erinnerungen: Die Diaspora, die Kirchen, die Innenpolitik und NGOs machten die Erinnerung an die dortige Schlacht zu ihrer Aufgabe. Den Drang zur Memorialisierung der Ereignisse von Hurby in der unabhängigen Ukraine begründet Yurchuk damit, dass das Erinnern an die UPA-Soldaten in der Sowjetunion tabu war. Da es sich um eine nationale Form der Erinnerung handelt und man sich an die UPA als nationale Freiheitskämpfer erinnert, sei diese Erinnerung auch stark mit dem christlichen Glauben verknüpft.
Die Erinnerungslandschaft von Hurby, wo mehrere politische Denkmäler und religiöse Bauten (Kapelle, Kloster, Kreuze) aufeinandertreffen, sei maßgeblich von der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Kyjiwer Patriarchats beeinflusst. Die Verbindung von Glauben und nationaler Erinnerung trage zum Narrativ bei, die UPA-Soldaten hätten ein heroisches Selbstopfer für ein größeres Gut erbracht. Nationalismus äußere sich hierbei stets durch religiöse Rituale und Symbole. Neben der religiösen Nutzung des Ortes durch das Kloster ist Hurby auch zu einem (politischen) Bildungsort geworden. Schulklassen und nationalistische Jugendorganisationen besuchen das Dorf. Dort finden ebenfalls „terrain games“, historische Rollenspiele, statt. Die Kirche betone aber stets, dass sie mit diesen Organisationen und ihren Events nichts zu tun habe.
Die Erinnerung an die UPA-Soldaten werde mit der Erinnerung an die