Iliya Kusa setzt sich in seinem Artikel mit den globalen Folgen des Krieges in der Ukraine auseinander. Seine Ausgangsthese ist, dass die Ukraine zu einem zentralen Konfliktherd im globalen Machtkampf zwischen Russland und dem Westen geworden ist.
Die erste ist die wirtschaftliche Dimension. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe, so Kusas Argument, eine strategische Neuverteilung der Energiemärkte ermöglicht, insbesondere in Europa.
Erstens habe Russland mit dem Überfall auf die Ukraine seinen eigenen außenpolitischen Handlungsspielraum eingeschränkt. In den letzten fünfzehn Jahren habe die russische Außenpolitik darauf abgezielt, Moskau durch eine Kombination aus hybrider Kriegsführung,
Zweitens werde Russlands Krieg die europäische Sicherheitsarchitektur verändern. Er werde den Zusammenhalt innerhalb der Nato konsolidieren und die europäischen Institutionen stärken. Die russische Aggression habe zu einer Neuauflage der Aufrüstungspolitik in Ländern wie Polen, der Slowakei und Deutschland geführt. Auch die Türkei, die EU und die USA würden durch eine vertiefte interregionale Zusammenarbeit auf weitere Abschreckung Russlands setzen, was wiederum die europäische Sicherheitsarchitektur auf einen breiteren eurasischen Kontext ausweiten könnte.
Drittens beende der russische Krieg in der Ukraine eine 30-jährige Ära, in der Moskau versuchte, die postsowjetischen Integrationsbemühungen anzuführen. Nach den Ereignissen in der Ukraine sei es unwahrscheinlich, dass Russland seine bisherige kulturelle Vormachtstellung im postsowjetischen Raum werde behalten können.
Schließlich sei die russische Militäroffensive ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem multipolaren internationalen System, in dem mehrere regionale Akteure wie die Türkei, Israel und Polen an Bedeutung gewinnen und eine aktivere Rolle im Weltgeschehen spielen würden. Kusa zufolge haben die UN-Abstimmungen
Der Autor schlussfolgert, dass die Auswirkungen der Invasion das internationale System in den kommenden Jahren entscheidend prägen werden. Sollte die Ukraine den Krieg überstehen, hätte sie die Möglichkeit, zu einer Brücke zwischen dem Westen und dem Osten zu werden und Kontinente und Regionen zu verbinden, anstatt sie zu trennen. Die zukünftige Handlungsfähigkeit der internationalen Gemeinschaft und ihre Einsatzmöglichkeiten zwecks Wiederherstellung des Friedens werden, so Kusas Fazit, gerade in der Ukraine entschieden. Je länger der Krieg andauere, desto mehr Länder werde er betreffen und desto größer werde der Schaden für die sich formierende Weltordnung sein. Die implizite Botschaft des Autors an die internationale Gemeinschaft ist somit, die Ukraine zu unterstützen und gleichzeitig auf ein möglichst schnelles Kriegsende hinzuarbeiten.