Sprachen und ihre
Darüber hinaus bieten zahlreiche weitere Webseiten moderne digitale Karten, die einen kompakteren Einblick in die sprachliche Vielfalt von Regionen und Städten geben. Besonders eindrücklich ist etwa die Karte Languages of New York City, in der die enorme Sprachvielfalt New Yorks abgebildet wird. In Anlehnung an das Projekt ist am Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin die Karte Berlin Spricht! entstanden. Parallel dazu gibt ein YouTube-Kanal Einblicke in die Sprachen, die in Berlin gesprochen werden.
Weitere Beispiele bieten die Atlanten des französischen Forschungszentrums Limsi. Hier lassen sich zahlreiche Länder weltweit ansteuern. Einige Regionen, in Deutschland etwa die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein, lassen sich auch im Detail ansehen und -hören. Zudem bietet der Atlas Aufnahmen von „nicht-territorialen“ Sprachen wie Yiddish und verschiedenen
Schließlich stellen auch einige nationale Behörden eigene Karten zur Verfügung, etwa in Großbritannien. Die NGO Translators without Borders bietet einen Zugang zu Karten von Regionen, die in den letzten Jahren von Naturkatastrophen getroffen wurden. In diesen Gegenden waren internationale Einsatzkräfte aufgrund der regionalen Vielsprachigkeit auf die Unterstützung von Dolmetscher*innen angewiesen, die auch Sprachen mit weniger Sprecher*innen beherrschen.
Wer einen weltweiten Überblick sucht, findet auf der Webseite der Publikation Ethnologue eine der größten Datenbanken der Welt mit einem Verzeichnis von 7.168 gesprochenen Sprachen – inklusive einer interaktiven Globuskarte. Hervorzuheben ist der Atlas der gefährdeten Sprachen, den die Seite bietet.
Ein Blick in die vielen Sprachkarten der Welt verdeutlicht: Selten handelt es sich bei Städten, Regionen und Staaten um sprachlich homogene Territorien. Während jedoch die „großen“ Sprachen mit vielen Millionen Sprecher*innen immer weiter wachsen, schwindet die sprachliche Vielfalt stetig. Soziale Verschiebungen, etwa Verstädterung, Globalisierung und digitale Vernetzung sorgen weltweit dafür, dass eine Vielzahl von „kleineren“ Sprachen verloren geht. Nach Angaben der Vereinten Nationen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts 50 bis 95 Prozent aller heute gesprochenen Sprachen ausgestorben sein. Auf den Atlanten der Zukunft könnten sich statt 7.000 so nur noch einige Hundert Sprachen finden.