Die Gesellschaft für deutsche Sprache erklärte in einer Pressemitteilung im August 2021, dass sie nach einer Alternative für das Gendern mittels Sonderzeichen suche, da deren Aussprache viele Fragen aufwerfe. Niemand wisse etwa, wie Personenbezeichnungen mit einem Gendersternchen korrekt ausgesprochen werden: mit Sprechpause, ausschließlich die feminine oder gar die Doppelform?
Erik Körner hält die Suche nach einer Alternative nicht nur für überflüssig, sondern auch für schädlich, weil sie die Umsetzung geschlechtsneutraler Sprache verkompliziere. Eine leicht zu praktizierende Lösung sieht er in dem sogenannten „stimmlose[n] glottale[n] Plosiv oder Glottisschlag“. Mit ihm wird in der Phonetik die kurze Pause bezeichnet, die wir zum Beispiel bei der Aussprache zusammengesetzter Wörter machen, deren zweites Wort mit einem Vokallaut beginnt (wie etwa „Spiegelei“). Ohne den Glottisschlag würden wir Spiegelei ähnlich wie Spielerei aussprechen.
In Anlehnung an den sogenannten Glottisschlag schlägt Körner hinsichtlich der Aussprache gegenderter Wörter vor, eine kurze Pause zwischen dem Grundwort und der femininen Endung beim Sprechen einzulegen. Dadurch würde zudem ein weiteres Problem gelöst: Beim Sprechen bzw. Hören wäre klar zwischen einem Wort mit femininer Endung und dem Plural zu unterscheiden (etwa zwischen „Spieler:innen“ und „Spielerinnen“).