Die Klimakatastrophe abwenden – ein elfköpfiges Team aus Mitarbeitenden des Öko-Instituts und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung hält das für möglich. Dabei spiele bei der Bewahrung der Umwelt besonders die Transformation der Wirtschaft eine maßgebliche Rolle.
So werde sich den Autoren zufolge in dieser Dekade entscheiden, ob die Menschheit „den Klimawandel noch auf ein beherrschbares Maß begrenzen“ kann oder ob so genannte
Bei diesem Strukturwandel, der die Wirtschaft in einen klimaneutralen und ressourcenschonenden Sektor transformiert, müsse jedoch auch der Wohlstand für zukünftige Generationen gesichert werden. Ein Spagat, der gelingen soll, indem Produktionsverfahren „proaktiv, partizipativ und sektorübergreifend“ umgestellt werden.
Doch welche wirtschaftlichen Bereiche müssen überhaupt umgestellt werden? Die Autoren beschreiben drei Typen industrieller Prozesse, die grundlegende Umstellungen erfordern werden:
Ressourcenbezogener Strukturwandel: Er bezieht sich auf die Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen. Betroffen sind Unternehmen mit einem hohen Bedarf an (seltenen) fossilen Ressourcen.
Produktionstechnisch bedingter Strukturwandel: Dieser äußert sich in produktionsseitig hohem Energiebedarf oder Schadstoffausstoß. Das betrifft etwa die Stahlindustrie oder Zementherstellung mit CO2 als prozessbedingtem Abfallprodukt.
Produktbedingter Strukturwandel: Er umfasst ökologisch bedenkliche Endprodukte, die während der Nutzung Schadstoffe ausstoßen. So tragen beispielsweise Autos auch nach ihrer Herstellung zum CO2-Ausstoß bei.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass verschiedene Branchen unterschiedlich stark vom notwendigen Strukturwandel hin zu einer „
Die Energiewirtschaft steht aufgrund ihres fossilen Ressourcenverbrauchs und der damit einhergehenden Treibhausgasemissionen unter Änderungsdruck.
Ähnliches gilt für die Fahrzeugindustrie. Neben Ressourcenverbrauch und Emissionen sorgt ein weiterer Faktor für Reformbedarf: die immensen Flächen, die geparkte Autos in Anspruch nehmen.
Auch die Chemie- und Pharmaindustrie muss sich zum Teil neu aufstellen, bedingt durch ihren fossilen
2 Ressourcen- und Wasserverbrauch sowie ihre Vulnerabilität gegenüber Biodiversitätsverlusten.In der Landwirtschaft entsteht die Notwendigkeit zum Umsteuern aufgrund von Boden- und Gewässerbelastung, Flächeninanspruchnahme sowie ihrer Vulnerabilität gegenüber Biodiversitätsverlusten, Klimawandel und Wasserknappheit.
Lösungsvorschläge für die Energiewirtschaft und Automobilindustrie werden in dem Papier in Form der Nutzung
Den enormen Aufwand, bestehende Industrieprozesse in eine nachhaltige Wirtschaft zu überführen, rechtfertigen die Autoren mit drei Argumenten: Erstens könne „in der Summe von einer positiven Wirkung auf Wirtschaft und Beschäftigung“ ausgegangen werden.
Das heißt, der Weg in eine nachhaltige Wirtschaft geht sowohl mit ökologischen als auch sozialen Nachhaltigkeitsbestrebungen einher. Das betonen die Autoren unter Berufung auf die
Der Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft kann also gelingen, auch wenn er einigen Branchen enorme Transformationen abverlangt. Am Ende dieser Umbauprozesse erwartet uns jedoch eine Wirtschaft, die nicht auf der Ausbeutung planetarer Ressourcen beruht und Diskriminierung verstärkt, sondern soziale Gleichberechtigung fördert und einen Gewinn im Erhalt der Ökosysteme und Umwelt sieht.