Der Anlass für Pleines’ Kommentar ist die anhaltende Diskussion um die Aussagekraft der vom
Die Unsicherheit darüber, wie man Meinungsumfragen durchführen und interpretieren sollte, betrifft dabei nicht nur den Fall des autoritären Russlands. Auch in der ungleich demokratischeren – und damit für Meinungsumfragen wesentlich offeneren – Ukraine erschwert der Krieg die Erhebung des „tatsächlichen“ Stimmungsbildes im Land. In einer Ausgabe der Ukraine-Analysen nimmt sich Pleines auch dieser Debatte an. So beschreibt er vor allem zwei Probleme der Datenerhebung in einem Land im Krieg: die fehlende Zugänglichkeit einiger vom Krieg stark betroffener Regionen sowie die enorm hohe Zahl an Binnenflüchtlingen. Letzteres konfrontiert Meinungsforscher*innen mit hohen Hürden, weil kein Zugriff auf ein zentrales Register besteht, in dem die Flüchtlinge verzeichnet sind.
Weil die Zuverlässigkeit von Meinungsumfragen im Kontext von Autoritarismus und Kriegshandlungen nicht nur wissenschaftliche, sondern auch politische Relevanz hat, erfüllen Plattformen wie Discuss Data eine wichtige Funktion: Sie machen die von Institutionen wie Lewada erhobenen Daten nicht nur öffentlich zugänglich, sondern erlauben Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Forschungsgebieten, die Daten zu diskutieren. Oft wird bei diesen Diskussionen deutlich, dass Daten nicht einfach gut oder schlecht sind, sondern nur für bestimmte (Teil-)Fragen sinnvolle Antworten generieren können.