Anhand der Beispielformen „man“ und „he“ untersucht Foxx Silveira
Silveira kommt zu dem Schluss, dass generische Maskulina eine klare Wahrnehmungsverzerrung in die männliche Richtung verursachen. Zugleich machen sie die Benachteiligung von nicht-männlichen Personen sichtbar. Foxx Silveira arbeitete sich in der Begründung von den einfachen Effekten an der sprachlichen Oberfläche über deren kausale Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Kontext bis hin zu den Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Frauen vor. Fast nebenbei legt sie zudem den unhinterfragten linguistischen Sexismus der damaligen etablierten Sprachwissenschaft offen und verdeutlicht, wie die implizite Annahme Mensch = männlich die Tragweite ihrer Beobachtungen schmälert.
Der Aufsatz ist in seiner Schärfe und der gewählten Sprache eindeutig
Der Fokus von Silveiras Arbeit liegt zwar auf der englischen Sprachgemeinschaft der USA, aber die Beobachtungen lassen sich gut auf die Debatte im deutschen Sprachraum übertragen, denn sie abstrahiert trennscharf von dem von ihr angesetzten sexistischen Grundmuster, das sicherlich in allen westlich geprägten Gesellschaften gegeben ist. Im Deutschen sind nur die sprachlichen Steine des Anstoßes andere, streitet man sich hierzulande doch eher über Suffixe wie -*innen statt über ganze Wörter wie beim Englischen man, actor oder he. Aber gleich welche Worte man benutzt, sie sind immer auch Ansatzpunkt für Gleichstellungsbelange. Ein Zusammenhang, der seit nunmehr 40 Jahren Bestand hat. Wer beginnt, sich ernsthaft mit der Frage der Gendergerechtigkeit zu beschäftigen, steckt schon mitten in ihren Grundsatzfragen – das wusste auch Silveira. Sie enthüllt erst ganz am Ende, dass sie, ganz heimlich, genau diese gezielte Arbeit schon im Laufe des Artikels an ihren Leser*innen begonnen hat.