In seinem Artikel in der „Welt“ möchte André Meinunger der seiner Ansicht nach falschen Behauptung, die Deutsche Sprache werde von männlichen Formen dominiert, etwas entgegensetzen.
Der Sprachwissenschaftler und Experte für Grammatiktheorie führt als Hauptargument an, dass im Deutschen alle Pluralformen den weiblichen Artikel „die“ oder das Pronomen „sie“ tragen. Selbst der Mann wird also grammatisch weiblich, wenn er sich zu mehreren einfindet: Dann stehen sie, die Männer, im generischen Femininum.
Darin könne man, so Meinunger, einen gerechten Ausgleich zum generischen Maskulinum bei Personen- und Berufsgruppen sehen. Er kommt zu dem – nicht ganz ernst gemeinten – Schluss, das Deutsche sei „so gerecht und frauenfreundlich, wie es mehr eigentlich gar nicht geht“.
In einem solchen Fall, wenn weibliche Einzahl und generische Mehrzahl mit dem gleichen Pronomen „sie“ ausgedrückt werden, wäre es die Aufgabe der sprachwissenschaftlichen Forschung, Herkunft und Grundbedeutung ans Licht bringen. Dazu will Andre Meinunger vor allem aufrufen.