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Ja, ein Verständnis davon, dass Sprache nicht einfach ein Mittel ist, mit dem sich Gedanken übertragen oder auf vor- oder außersprachliche Realitäten verweisen lässt, ist für gegenwärtige Diskurse um gendergerechte Sprache sicherlich sehr grundlegend. Und Sie haben Recht: Aus einem solchen Verständnis heraus kommt Gendersternen oder veränderten Schreibweisen eine weitreichende gesellschaftliche Tragweite zu.
Sicherlich ist ein Ringen um diese Zeichen auch eine gesellschaftliche Machtfrage und zwar in doppeltem Sinn.
Gerade die von Ihnen angeführte Kritik Wittgensteins (und andere Sprachtheorien des 20. Jahrhunderts) problematisieren ja ganz grundsätzlich die Frage der Handlungsmacht über Sprache. Insofern würde ich sagen, sollte man die „Machtfrage“ nicht nur als eine politische Frage zwischen gesellschaftlichen Anspruchsgruppen verstehen, sondern immer auch als Frage nach der Macht von und über Sprache überhaupt. Der Philosoph Martin Seel bietet in seinem Vortrag „Macht und Gegenmacht der Sprache“ einen guten Einblick in das Thema: https://www.youtube.com/watch?v=MrAH2aZjjsg
Vielleicht interessiert Sie der Beitrag ja. Ich werde da demnächst auch einen Re-Web dazu verfassen!
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