SPECIAL INPUT: Martina Werner

Mehr als Geschlecht: Das deutsche Genus und das Prinzip der Zählbarkeit

Die Kategorie Genus erfährt im Zuge des Diskurses zu geschlechtergerechter Sprache derzeit starke Aufmerksamkeit. Im Special Input stellt Martina Werner weitere Auffassungen darüber, was unter Genus in der Linguistik verstanden wird, vor – und was im Deutschen z.B. das Pluralisierungsverhalten der Substantive, also die Kategorie Numerus, damit zu tun hat.

Gendergerechte Sprache?

In der Öffentlichkeit ist der Zusammenhang von Genus (der Dimension für das grammatische Geschlecht) und Gender derzeit Gegenstand intensiver Diskussionen. Sprachwissenschaftlich wird er im Rahmen der Genderlinguistik beforscht, in die auch Fragen und Methoden aus anderen Fachbereichen (wie der Soziologie und den Gender Studies) hineinspielen. Die Linguistik bildet aber auch Theorien darüber, wie es überhaupt dazu kommt, dass manche Sprachen Genus (oder auch andere Nominalklassensysteme) besitzen und welchen Zweck diese erfüllen.

Die Grundfrage ist dabei stets: Was ist die grammatische Bedeutung von Genus? Dazu hilft es, noch genereller zu fragen: Gibt es eine grundlegende Ordnungslogik, die sich auf alle Substantive einer Sprache anwenden lässt? Denn gerade die grammatische Kategorie Genus scheint eine solche Klassifikation vorzunehmen. Darauf deutet bereits die Terminologie hin: Lateinisch genus bedeutet nicht nur „Geschlecht“, sondern auch „Klasse, Art“.

Genus – eine grammatische Kategorie mit teilweiser Restfunktion

Nach Auffassung strukturalistischer Sprachbeschreibungen liegt jeder grammatischen Kategorie ein Oppositionsverhältnis zugrunde, das heißt, es stehen sich in jeder Kategorie zwei gegensätzliche sprachliche Optionen gegenüber. In Bezug auf die Kategorie Numerus kann bspw. ein Substantiv wahlweise in der Form des Singulars oder in der Form des Plurals erscheinen.

Für die Kategorie Genus aber gilt das nur eingeschränkt: Zwar lässt sich jedes Substantiv einem bestimmten Genus (Maskulinum, Femininum oder Neutrum) zuordnen, doch das Substantiv unterliegt keinem systematischen Wechsel verschiedener Genera. Mit anderen Worten: Hinsichtlich des Genus eines Lexems hat der Sprecher keine Wahlmöglichkeit.1 Ein Wort wie Busch besitzt inhärent maskulines Genus. Das bedeutet, Formen mit anderem Genus wie *die Busch oder *das Busch wären ungrammatisch (angezeigt durch das Sternchen*), nicht aber davon abgeleitete Formen wie das Gebüsch. In Hinblick auf Genus lassen sich also nicht in der gleichen Weise entgegengesetzte Formen bilden wie im Fall des Numerus, also bei der Busch und die Büsche.

Man stelle sich vor, Verben wären zum Beispiel gegenüber ihrer Kategorie Tempus ähnlich eingeschränkt. Dann werden die Folgen einer solchen fehlenden Perspektivierungsleistung klar: Stünde für jedes Verb nur eine einzige Tempusform (z.B. Präsens) zur Verfügung, dann könnten wir immer nur „essen“, nie „gegessen haben“. Oder wir würden stets „gegangen sein“, nie aber „gehen“. Man würde sagen, Tempus existiert eigentlich nicht mehr, oder zumindest nicht mehr vollständig – die Existenz der Kategorie Tempus würde jedenfalls grundlegend in Frage gestellt. Mit einem ähnlichen Problem sieht sich die Suche nach einer (Rest-) Funktion der Kategorie Genus konfrontiert.

Dazu kommt: Die Regeln, nach welchen markierungslose Substantive verschiedenen Genusklassen (neutrum, maskulinum oder femininum) systematisch zugeordnet werden, lassen sich meistens nicht aus der Wortbedeutung erschließen. Warum es z.B. das Bett heißt, aber der Tisch oder die Nuss, dafür gibt es keine erklärbare Regel. Mit anderen Worten: Es gibt im Deutschen keine belastbare Bedeutungsgrundlage für Genus, die alle Substantive umfassen würde. In anderen Sprachen wie z.B. dem Lateinischen hingegen wird das Genus mittels Flexionsendungen am jeweiligen Nomen markiert (z.B. familia „Familie“ mit dem Flexionselement -a als Marker für das Genus femininum).

Das Genus des Deutschen ist, linguistisch gesprochen, eine teilmotivierte Kategorie: Markierungslose Substantive wie Lampe, Fuß oder Bild geben keine Auskunft darüber, warum bzw. zu welchem Zweck sie einer bestimmten Genusklasse (z.B. dem Genus neutrum) zugeordnet sind. Zur formalen Bestimmung blickt man in der Linguistik auf mögliche Markierungen (z.B. Flexionsmarkierungen wie Plurale oder Ableitungsmarkierungen wie -heit in dem Wort Schönheit) – Markierungen also, die Auskunft darüber geben können, warum sie wo stehen (bzw. wo nicht) und wie sie u.U. mit anderen, ähnlichen Markierungen (z.B. -keit) in Beziehung stehen. So ist bspw. das Wort *Schönkeit (der Asterisk markiert fehlende Akzeptabilität) ungrammatisch. Vor diesem Hintergrund sind also ausschließlich Substantive ohne inhärentes Genus betrachtungsrelevant. Denn nur so kann die Frage einer grammatischen Funktion des grammatischen Geschlechts beantwortet werden.

Im nun folgenden Ansatz, der formale Eigenschaften zur Beschreibung priorisiert, stehen Flexive und Bezüge im Satz (Syntax) zur Beschreibung von Genus im Vordergrund. Da es sich um den in der Linguistik am meisten verbreiteten Ansatz handelt, wird er an den Anfang der Betrachtung gerückt. In den beiden folgenden Ansätzen zur Genusbeschreibung werden daneben auch Aspekte der Bedeutung berücksichtigt.

Kongruenztheorie:
Genus markiert Zusammengehörendes

In der gegenwärtigen linguistischen Beschreibung gilt die Kategorie Genus zunächst einmal als formale Klassifikation von Substantiven ohne semantischen „Mehrwert“. Stattdessen nimmt man an, dass Substantive (wie Tisch) die auf Satzebene zu ihnen gehörige Teile wie z.B. Attribute oder Artikel durch aufeinander abgestimmte Markierungen (i.d.R. Flexive) kenntlich machen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Kongruenz (von lat. congruere „übereinstimmen“): Alle syntaktisch eng zusammengehörenden Teile wie z.B. Artikel, Attribut und Nomen flektieren durch kongruierende Formen wie bei d-er schön-e Tisch oder ein schön-er Tisch.

Syntaktisch zusammenhängende Teile können auf diese Weise, so nimmt man an, schneller kognitiv verarbeitet werden. Das macht dann, wie z.B. im Deutschen, eine freiere Wortstellung möglich. Dass die Mehrheit der Genussprachen auch über Kongruenz verfügt, gilt als starkes Indiz für die Plausibilität der Kongruenztheorie.

Die Kongruenztheorie zu Genus ist aber nur eine rein formbasierte Beschreibungsgrundlage, die nichts über den Inhalt von Genus aussagt. Den nun beiden folgenden Ansätzen ist hingegen – ebenso wie Ansätzen der Genderlinguistik – gemeinsam, dass Genus neben der Form auch über Bedeutung definiert wird.

Belebtheitstheorie:
Genus markiert (Un)belebtheit

Die aus der Indogermanistik kommende Belebtheitstheorie geht davon aus, dass Genus eine Klassenunterscheidung zwischen belebten Substantiven (wie Maus, Hund, Kind) und nicht-belebten Substantiven (wie Bett, Tisch, Nuss) herstellt. Sie ist also nicht zu verwechseln mit der populären Theorie, dass das sogenannte natürliche Geschlecht, also der Sexus (wie sie bei Ärztin oder Täuberich in der Wortbedeutung angezeigt werden) und das grammatische Geschlecht ein und dasselbe seien.

Für die Belebtheitstheorie gibt es teilweise Evidenz aus verschiedenen Sprachen: So besitzt das Russische, wie auch andere slawische Sprachen, eine eigene Deklinationsklasse für bestimmte belebte Substantive (also für Wörter wie Hase, Bär). Auch für das Deutsche wird die sogenannte schwache Flexion des Substantivs mit -n-Flexiv im Singular und Plural (wie bei dem Wort der Löwe, des Löwendie Löwen) immer wieder als Kandidat für eine mögliche Belebtheitsmarkierung gehandelt. Allerdings ist die Belebtheits-Grundfunktion der schwachen Flexion nicht unumstritten, es werden außerdem auch Determinationsfunktion und Pluralisierbarkeit diskutiert. Zudem handelt es sich bei der schwachen Flexion um ein Phänomen, das zwei Genusklassen betrifft, nämlich Maskulinum und Femininum. In den slawischen Sprachen wie dem Russischen dagegen ist die Belebtheitskategorie eine Subklasse des Maskulinums.

Nach gegenwärtiger Forschungsmeinung wird angenommen, dass die Entwicklung einer Belebtheitskategorie in den indogermanischen Sprachen, zu denen das Deutsche und u.a. die slawischen Sprachen zählen, wohl sekundär geschehen ist. Belebtheit anzuzeigen ist also eine mögliche Fortentwicklung der Funktionen von Genus, jedoch nicht dessen primäre Grundfunktion. Damit bleibt die Frage der Grundfunktion von Genus vorerst offen. Kann eine Genustheorie, die den Zusammenhang von Genus und Numerus in den Blick nimmt, mehr Klarheit im Hinblick auf eine Genusbedeutung schaffen?

Zählbarkeitstheorie:
Genus markiert (Nicht-)Pluralisierbarkeit

Aus der modernen sprachvergleichenden Forschung weiß man, dass Genus- und Numerusklassen oft zusammenfallen: Besonders der Plural ist in Sprachen, die über beide Kategorien verfügen, oft durch eine Genusklasse repräsentiert, so z.B. im Arabischen. Dort ist die typische Pluralform die Kategorie des Genus femininum (sogenannter gebrochener Plural). Eine weitere Beobachtung: Sprachen besitzen im Singular immer mehr Genuskategorien als im Nicht-Singular (Plural, Dual u.a.). Und schließlich: Die Kategorie Genus existiert nur in Sprachen, die auch über die Kategorie Numerus verfügen, umgekehrt ist das nicht der Fall. Genus benötigt also etwas, das durch die Kategorie Numerus bereitgestellt wird. Um zu verstehen, was das ist, muss man kurz auf das Konzept der Zählbarkeit zu sprechen kommen.

Zählbare Substantive sind pluralisierbar, z.B. Berg – Berge. Dagegen widersetzen sich nicht-zählbare Substantive, sogenannte Massennomina wie Sand oder Milch, dem Versuch der Pluralisierung grammatisch (wie bei *Milche). Wenn überhaupt, so bilden sie den Sortenplural wie Sande/Sände, „Sorten von Sand“. Der Sortenplural ist die Nebenlesart des „herkömmlichen“, sog. distributiven Plurals. Massennomina wie Sand sind aber deutlich in der Minderzahl, im Deutschen ist die Mehrzahl der Substantive pluralisierbar.

Wir haben bisher stets von nicht-markierten Substantiven, also von Simplizia (wie Haus, Bett, Sand) gesprochen. Es gibt jedoch auch Substantive, die Markierungen tragen. Diese sind durch Nominalisierung aus anderen Wortarten (z.B. Verben oder Adjektiven) abgeleitet, wie hopsen > Hopserei, das Hopsen, der Hopser. Und sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre Markierungen (i.d.R. Ableitungssilben wie -heit in dem Wort Schönheit) von Simplizia, sondern auch hinsichtlich der Pluralisierung – und in diesem Zusammenhang wird die Zählbarkeitstheorie für Genus relevant.

Einige dieser Nominalisierungen, z.B. substantivierte Infinitive wie das Jodeln, das Lesen, aber auch Wörter wie das Gehuste, das Gekämme, sind nämlich formal gesehen Massennomina, die genauso wie Sand nicht pluralisierbar sind. In ihrer mentalen Repräsentation werden sie dann als Verlaufsnomina konzeptualisiert, wie bei der Phrase das dreistundenlange Jodeln: Es geht um den Verlauf, den Prozess des Jodelns. Diese Substantive haben in der Regel das Genus Neutrum.

Andere Nominalisierungsmuster kodieren hingegen ein punktuelles Geschehen – wie bei Ächzer, Rülpser, Knall(er), Seufzer, Hopser. Sie sind mit Attributen, die einen zeitlichen Verlauf kennzeichnen, typischerweise semantisch inkompatibel, wie etwa bei ?der dreistundenlange Hopser (das Fragezeichen zeigt an, dass der Ausdruck grammatikalisch fragwürdig ist). Und sie haben üblicherweise maskulines Genus.

An diesen Beispielen ist bereits gut zu erkennen, dass im Bereich der Nominalisierungen von Verben oder Adjektiven Regeln am Werk sind, die auf dem Prinzip der Zählbarkeit basieren. Aber welche Rolle spielt die Zählbarkeit dann für das Genussystem des Deutschen?

Das Maskulinum kodiert in diesem System die „einfachen“, zählbaren Substantive, während das Neutrum die nicht-zählbaren Massennomina beherbergt. Deswegen können substantivierte Infinitive – ein Nominalisierungsmuster, das hochproduktiv im Gegenwartsdeutschen ist – in den meisten Fällen auch nicht pluralisiert werden (das Hopsen – *die Hopsen, das Seufzen – *die Seufzen, das Jodeln – *die Jodeln), während die maskulinen Nominalisierungen problemlos pluralisierbar sind (vgl. der Hopser – die Hopser, der Seufzer – die Seufzer, der Jodler – die Jodler).

Was das Femininum angeht, so ist die Lage diesbezüglich komplexer: Das Femininum kodiert Kollektivpluralität, also Abstrakta (die Hopserei) und Kollektiva (wie Belegschaft).

Für die Wortbildung des Deutschen bedeutet das: Neue Wörter können produktiv auf Basis existierender Regeln gebildet und genus-markiert werden. Diese markierten Substantive tragen je nach Markierung bzw. Genus die unterschiedlichen Zählbarkeitsgrade, wie in folgender Übersicht zusammengestellt.

Die jeweiligen Nominalisierungsmuster sind spezifiziert für eine einzige Genusklasse (z.B. -erei kodiert ausschließlich feminine Nominalisierungen) und transportieren die jeweilige Zählbarkeits-Bedeutung mit. Da insbesondere wortbildende Suffixe (wie -heit, -erei) an den Nominalisierungsmustern beteiligt sind und zuverlässig ein Genus kodieren, bezeichnet man sie im Fremdsprachenunterricht auch als „Genusmarker“.

Diese Zählbarkeitstheorie, die erstmals Ende des 19. Jahrhunderts vom Indogermanisten Karl Brugmann formuliert wurde, ist dadurch bemerkenswert, dass sie formales Vorgehen und semantische Funktionalisierung kombiniert. Sie wurde auch für andere indogermanische Sprachen teils in Relikten, teils bis zum heutigen Tage, musterbildend bestätigt. Auch außerhalb der indogermanischen Sprachfamilie sind motivierte Beziehungen zwischen Genus und Numerus hochkorrelativ bestätigt worden, etwa für die afroasiatischen Sprachen und Bantu-Sprachen. Vieles harrt aber vermutlich auch noch seiner Entdeckung.

Zusammenschau: Genus mit mehreren Zugängen

Genus wurde und wird in der Linguistik auf verschiedene Arten beschrieben. Neben der derzeit wohl populärsten Theorie, wonach Genus und das sogenannte „natürliche“ Geschlecht (Sexus) miteinander korrelieren, gibt es jedoch in der Linguistik noch andere Genustheorien, nämlich die Kongruenztheorie, Belebtheitstheorie und Zählbarkeitstheorie, welche im vorliegenden Beitrag skizziert wurden. Der Zählbarkeitstheorie zufolge sind Genus und Numerus (im Deutschen repräsentiert durch Singular und Plural) aufeinander bezogen – oder anders formuliert: Die Kategorie Genus basiert auf Numerus. Aus typologischen Studien wissen wir, dass Sprachen mit Genus stets die Kategorie Numerus besitzen, nicht aber umgekehrt.

Dass verschiedene grammatische Kategorien miteinander in Beziehung stehen, ist in der Grammatiktheorie nichts Ungewöhnliches: Modalität interagiert z.B. mit Tempus, nicht alle Nomina des Deutschen haben einen Artikel (vgl. *das Frankfurt, aber das schöne Frankfurt). Solche Zusammenhänge zwischen Kategorien zeigen, dass Grammatik, eben nicht, wie leider oft immer noch beigebracht wird, aus einer mehr oder weniger beliebigen Auflistung von Tabellen besteht. Stattdessen kann man an kategorialen Zusammenhängen sehen, dass Grammatik über eine interne Architektur verfügt, deren Implikationen relevant für das Verständnis grammatischer Organisation und grammatischer Architektur sind.

Die Grammatik, in diesem Fall Genus, hat somit ihre eigene sprachliche Realität, deren Struktur mit linguistischen Methoden zu beschreiben ist. Wie im vorliegenden Beitrag gezeigt, existieren neben der Bezugsetzung von Genus und Geschlechtigkeit in der Sprachwissenschaft auch weitere Theorien, die die Funktion von Genus innersprachlich zu beschreiben suchen.

Fußnoten
1

Im Althochdeutschen (ca. 750 bis 1050 n. Chr.) wurden in Relikten Spuren eines Mehrfachgenus entdeckt, die bei ein und demselben Lexem und teils auch innerhalb desselben Texts auftraten, so z.B. bei dem althochdeutschen Wort buoh. Im Maskulinum bedeutete es „Codex“, im Neutrum „Abschnitt, Kapitel“ und im Femininum „Heilige Schrift, Bibel, Werk“.

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