Nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine äußerten einige russische Oligarchen wie etwa Mikhail Fridman, Oleg Deripaska oder Alexey Mordashov verhaltene Kritik am Kriegskurs des Kreml. Theo Normanton, Moskau-Korrespondent des Nachrichtenportals „bne IntelliNews“, fragt, ob sich aus dem Unmut der russischen Oligarchen und dem Bedarf nach Geld für den Wiederaufbau der Ukraine Spielräume für Kooperationen ergeben könnten. So könnten die Oligarchen durch Beteiligung an den ukrainischen Wiederaufbauplänen möglicherweise auf die Aufhebung der gegen sie verhängten Sanktionen hoffen. Der ukrainische Staat wiederum könnte auf diese Weise zumindest einen Teil der 350 Mrd. Dollar aufbringen, die der Wiederaufbau des Landes schätzungsweise kosten wird (Stand Oktober 2022). Eine solche Zusammenarbeit würde jedoch nur funktionieren, wenn sich die beteiligten russischen Oligarchen gleichzeitig in Russland aktiv und öffentlich gegen den Krieg positionieren. Die Oligarchen, so Normanton, hielten somit den Schlüssel für eine Kooperation zu einem guten Stück selbst in der Hand.