In der „Sprechstunde“, der Sprachkolumne auf der Webseite des Goethe-Instituts, äußert sich mit Henning Lobin einer der profiliertesten deutschen Sprachwissenschaftler zur Genderdebatte. Lobin ist Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, der zentralen Anlaufstelle für Sprachfragen aus der Bevölkerung in Deutschland
Dabei will Lobin in seiner Kolumne nicht polarisieren. Die nüchterne Bestandsaufnahme enthält weder Provokationen noch martialisches Vokabular. Sie sticht gerade deswegen aus der Masse an streitlustigen medialen Stellungnahmen zur Thematik besonders hervor. Lobin erklärt, warum es in Teilen der Gesellschaft ein Bedürfnis nach gendersensibler Sprache gibt und wägt das Für und Wider von deren aktueller Ausgestaltung ab. Verbote sieht er als den falschen Weg zu einer Lösung und fordert eine sachliche Debatte. Davon sei die Gesellschaft jedoch noch weit entfernt. Laut Lobin geht es beim Gendersternchen oft gar nicht mehr um eine sprachliche Kontroverse. Vielmehr sei das Sonderzeichen mittlerweile vollends zum Symbol für den Streit um rivalisierende Weltsichten geworden.
Lassen sich diese Ebenen überhaupt wieder entkoppeln?