@tobias_müller
Tobias Müller
Beigetreten Februar 2024
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Ich habe Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Greifswald studiert. Anschließend habe ich im Bereich der Politischen Theorie und Ideengeschichte in Greifswald und New York City geforscht und wurde 2019 an der Uni Greifswald promoviert. Nach knapp dreieinhalb Jahren als Redakteur beim KATAPULT-Magazin arbeite ich seit Februar 2024 als wissenschaftlicher Kurator für te.ma. Meine Interessen liegen vor allem im Bereich der modernen Demokratietheorie und der Kritischen Theorie.
Jul 17, 2024
Ostdeutschland – anders, aber nicht unbedingt radikal
Nicht wenigen erscheinen die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg als Schicksalswahlen. In jedem Fall stehen sie unter gesonderter Beobachtung. Das liegt vor allem am Umfragehoch der AfD, die in Ostdeutschland besonders erfolgreich ist. Auch deswegen fragt der Soziologe Steffen Mau nach etwaigen ostdeutschen Eigenheiten. Ergebnis? Der Osten ist anders und wird anders bleiben – was aber kein Problem sein muss.
Re-Book
Steffen Mau, 2024
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Radikal – das neue Normal?
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Jul 04, 2024
Warum der Populismus bleiben wird
Eigentlich geht die Geschichte seit Jahren ungefähr so: Die gute liberale Demokratie ist unter Beschuss. Geschossen wird von den bösen Populist*innen, die als „das Andere“ der liberalen Demokratie angesehen werden und gegen die sie sich verteidigen soll. Philip Manow ist mit dieser Erzählung nicht einverstanden. Für ihn ist der Populismus nicht das Andere der liberalen Demokratie, sondern ihr Gespenst. Solange die Demokratie liberal bleibe, solange werde es populistische Gegenbewegungen geben.
Re-Book
Philip Manow, 2024
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Radikal – das neue Normal?
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Jul 03, 2024
„Ohne Zumutungen wird es nicht gehen.“ Ein Gespräch mit Hedwig R…
Wenn Demokratien sich gegen den Klimawandel wappnen wollen, müssen sie sich radikal wandeln, im Denken, Sprechen und Handeln. Allem voran müsse aber die Gesellschaft lernen, mit Zumutungen zu leben – davon ist die Historikerin Hedwig Richter überzeugt. Dass Demokratien sowohl lernfähig sind als auch mit Zumutungen umgehen können, habe die Geschichte immer wieder gezeigt.
Special Input
Hedwig Richter, Tobias Müller, Dennis Yücel
Radikal – das neue Normal?
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Jun 20, 2024
Die Fakten sprechen (nicht) für sich
Bildung, Bildung, Bildung! Das ist die Antwort, die viele geben, wenn sie nach Strategien gegen Populismus und Ressentiment getriebene Politik gefragt werden. Das gilt für zivilgesellschaftliche Organisationen ebenso wie für kritische Intellektuelle. Die Politikwissenschaftler Morgan Marietta und David C. Barker argumentieren dagegen. Bildung werde das Problem nicht lösen – im schlechtesten Fall könnten sich die Fronten sogar verhärten.
Re-Book
Morgan Marietta, David C. Barker, 2019
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Radikal – das neue Normal?
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Mai 31, 2024
Radikalität unter der Oberfläche
Radikale verfolgen nicht notwendigerweise dieselben politischen Ziele oder teilen dieselben Meinungen hinsichtlich spezifischer Sachfragen. Ihre grundlegenden Vorstellungen über die Beschaffenheit der politischen Welt ähneln sich aber. Das unterscheidet sie beispielsweise von Protestwählern.
Re-Paper
Alberto Stefanelli, Bart Meuleman, Koen Abts, 2023
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Radikal – das neue Normal?
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Mai 16, 2024
Der Arbeitsplatz geht, die Nationalität bleibt
Die AfD als rechtspopulistisch zu bezeichnen, geht laut dem Soziologen und Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer an der Sache vorbei. Ebensowenig zielführend sei es, ihre Anhänger*innen zu Protestwähler*innen zu erklären. Vielmehr hätten wir es mit einem „autoritären Nationalradikalismus“ zu tun. Dagegen würden auch keine Parteiverbote helfen.
Re-Web
Wilhelm Heitmeyer, Tilo Jung, 2024
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Mai 09, 2024
Jede Psyche eine radikale Zelle
Sind arme Menschen radikaler als Reiche? Befördert politische Instabilität Extremismus? Alles möglich, sagen die Psychologen Arie W. Kruglanski und Jocelyn J. Bélanger sowie der Friedens- und Konfliktforscher Rohan Gunaratna. Radikalisierung hänge letztlich aber von Entscheidungen einzelner Menschen ab. Wie diese zustandekommen, verrate ein Blick in die Psyche.
Re-Book
Arie W. Kruglanski, Jocelyn J. Bélanger, Rohan Gunaratna, 2019
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Apr 30, 2024
Ein Konflikt, der bleiben wird
Seit Jahren gerät die liberale Demokratie durch den Aufschwung populistischer, autoritärer und nationalistischer Kräfte unter Druck. An der Universität Münster ist eine Forschergruppe aus Psychologen, Soziologen und einem Politikwissenschaftler dieser kulturellen Gegenbewegung auf den Grund gegangen. Sie fanden heraus, dass der Konflikt mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben wird. Grund zur Hoffnungslosigkeit ist das aber nicht.
Re-Book
Mitja Back, Gerald Echterhoff, Detlef Pollack, 2022
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Apr 23, 2024
„Wer heute politisch kommunizieren will, muss das auch über TikT…
Früher reines Unterhaltungsmedium ist TikTok heute zu einem zentralen Raum für politische Diskurse geworden. Warum die AfD dort besonders viel Erfolg hat und warum es gut ist, dass jetzt auch Olaf Scholz mitmischt, erklärt Marcus Bösch. Außerdem haben wir mit ihm über die Verbotsdebatte in den USA gesprochen und erfahren, wie TikTok im Nahostkonflikt genutzt wird.
Special Input
Marcus Bösch, Tobias Müller
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Apr 05, 2024
Sorglosigkeit ist fehl am Platz
Italien, Ungarn, Finnland – rechtspopulistische Parteien erzielen in Europa nicht nur reihenweise gute Umfrage- und Wahlergebnisse, sie tragen auch Regierungsverantwortung. Kollabiert ist deswegen noch kein Staat und auch die Europäische Union steht noch. Sorglosigkeit ist trotzdem nicht angebracht, denn die radikalen Kräfte setzen ihre Agenda durch, wenn sie genug Einfluss haben. Das zeigt ein Blick auf die Migrations- und Sozialpolitik in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Re-Paper
Meredith Winn, 2020
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Mär 29, 2024
„Rechtsextreme Positionen werden zunehmend normalisiert.“ Ein Ge…
Wie hat sich die Dynamik zwischen der AfD und den etablierten Parteien in den Landtagen in den letzten zehn Jahren entwickelt? Damit beschäftigt sich die Politikwissenschaftlerin Anna-Sophie Heinze. Sie analysiert nicht nur das Verhalten der AfD, sondern auch die Reaktionen und Strategien der anderen Parteien. Was es laut Heinze vor allem braucht: eine klare Abgrenzung der demokratischen Parteien von der AfD, um ihre Normalisierung zu verhindern.
Special Input
Anna-Sophie Heinze, Tobias Müller, Dennis Yücel
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Mär 20, 2024
AfD an der Macht – ein Szenario, mit dem man rechnen muss
Die AfD könnte in diesem Jahr erstmals Landtagswahlen gewinnen. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz skizzieren Journalist*innen des ARD-Magazins Monitor, wie sich das Leben in Deutschland entwickeln könnte, wenn die Partei Regierungsmacht erlangen sollte.
Re-Web
Véronique Caroline Marie Gantenberg, Julia Regis, 2024
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Mär 15, 2024
Die Vermessung des Protests
Klima- und Bauernproteste, Demos gegen rechts und die Corona-Schutzmaßnahmen. Alleine auf deutschen Straßen und Plätzen war in den vergangenen Jahren einiges los. Einen weltweiten Überblick bieten Karten und Datenbanken. Sie zeigen nicht nur, wo Menschen ihren Unmut in die Öffentlichkeit getragen haben, sondern auch, wofür protestiert wurde. Außerdem lässt sich sehen, wo es Protestierende besonders schwer haben, für ihre Anliegen einzustehen.
Re-Web
Carnegie Endowment for International Peace, 2017
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Mär 14, 2024
„Demokratien können sich nicht gegen alle Gefahren und Gefährdun…
Franziska Martinsen ist Professorin für Politische Theorie. Im Interview erklärt sie: Die Demokratie steckt derzeit nicht in einer Krise. Vielmehr seien die demokratische Ordnung und ihre Institutionen konkret gefährdet. Eine fehlende Abgrenzung gegenüber Rechtspopulismus sei die viel größere Gefahr als radikalisierte Proteste.
Special Input
Franziska Martinsen, Tobias Müller
Radikal – das neue Normal?
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Mär 06, 2024
Gemäßigt für die Demokratie kämpfen
Demokratie lebt von Engagement. Das kann gelegentlich radikal sein. Manchmal tun engagierte Demokrat*innen aber besser daran, sich in Mäßigung zu üben, meint der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma.
Re-Web
Jan Philipp Reemtsma, 2020
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Radikal – das neue Normal?
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Feb 29, 2024
Radikal - Das neue Normal? Über den Kanal
Liberale Gesellschaften geraten seit Jahren zunehmend unter Druck. Rechtspopulistische und -radikale Bewegungen sägen innerhalb und außerhalb der Parlamente an sicher geglaubten Grundpfeilern von Demokratie und Rechtsstaat. In den Sozialen Medien erleben Verschwörungstheorien, Fake News und Hassreden Hochkonjunktur und untergraben den öffentlichen Diskurs. Auf den Straßen kommt es zu teils militanten Demonstrationen, Aggressionen und Polizeigewalt. Gleichzeitig wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen Opfer von rassistischem und religiös motiviertem Terror. Leben wir in radikalen Zeiten? Ist radikal vielleicht sogar das neue Normal?
Special Input
Dennis Yücel, Tobias Müller
Radikal – das neue Normal?
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Feb 29, 2024
Von wegen Klima-RAF: Warum ziviler Ungehorsam Teil des demokrati…
Bereits in den frühen 1980er-Jahren hat sich Jürgen Habermas mit dem zivilen Ungehorsam auseinandergesetzt und den Umgang mit dieser Protestform zum „Testfall für den demokratischen Rechtsstaat“ erklärt. Zivilen Ungehorsam gibt es auch heute noch, beispielsweise in Form der Straßenblockaden der Letzten Generation. Habermas’ Text hilft derartige Proteste und ihr Verhältnis zum demokratischen Rechtsstaat einzuordnen.
Re-Paper
Jürgen Habermas, 1983
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Ostdeutschland – anders, aber nicht unbedingt radikal
Aug 06, 2024
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Ich denke auch, dass Maus Blick auf die gegenwärtige politische Großwetterlage etwas zu optimistisch ist. Allerdings muss man ihm natürlich zugutehalten, dass seine Argumentation auf empirischer Evidenz fußt und damit deutlich mehr ist als Meinung am Rande des Wunschdenkens.
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Von tobias_müller
Jun 13, 2024
Vielleicht noch einen (unter Umständen) hinkenden Vergleich, an den mich die Frage aus meiner eigenen Fachperspektive hat denken lassen:Wenn wir die Demokratie nur verteidigen würden, weil sie unserem Wohl dient - etwa weil Demokratien wirtschaftlich besser performen und somit einer größeren Zahl von Menschen tendenziell mehr Wohlstand sicher -, dann stünden sie auf recht tönernen Füßen. Denn darauf wetten, dass nicht auch andere Systeme mindestens ebenso leistungsfähig sein könnten, würde ich nicht wollen.Verteidige ich die Demokratie aber, weil sie für mich einen Wert an sich hat, dann bin ich bestenfalls bereit, im Zweifelsfall auch Einbußen hinzunehmen.Gerade Letzteres scheint mir auch für den Naturschutz ein wichtiger Aspekt zu sein. Entgegen optimistischen Lesarten ist es m.E. nämlich einigermaßen unwahrscheinlich, dass der ohne individuellen und kollektiven Verzicht dauerhaft zu haben sein wird.
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Von tobias_müller
Jun 11, 2024
Ich bin nicht sicher, ob Engartner das Problem nicht lediglich verschiebt, statt es in seiner Komplexität zu adressieren. Unterm Strich setzt das emphatische Plädoyer für eine umfassende politische Bildung mitsamt der Betonung von Konflikt im rechtsstaatlich-pluralistischen Rahmen ja voraus, das klar ist, wer der Feind ist und wo er steht. Genau das scheint aber nach wie vor unklar zu sein. Dass die AfD jenseits der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzusiedeln sei, ist, Stand jetzt, wahlweise eine Möglichkeit oder eine politische Meinung aber (noch) keine gerichtlich festgestellte Tatsache. Und dafür, dass eine solche Feindbestimmung nicht von politischen Mehrheiten unternommen wird, gibt es in gewaltenteilig organisierten Demokratien gute Gründe. Wenn es also heißt, dass bestimmte (, die freiheitliche Grundordnung nicht akzeptierende) Positionen keine “gleichberechtigte Rolle als kontroverse Meinung im öffentlichen Diskurs beanspruchen” können, dann bleibt die Frage offen, wer darüber verfügt, welchen Positionen dieses Etikett angeheftet wird.
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Von tobias_müller
Apr 20, 2024
Lieber Christian,vielen Dank für deinen Kommentar und das Interesse an der Diskussion.Die psychologische Dimension umtreibt uns auch. Wir werden (vermutlich in der kommenden Woche) ein Re-Book veröffentlichen, das diesen Aspekt etwas mehr in den Blick nimmt und sind aktuell auch darum bemüht, zu diesem Thema noch einen Gastbeitrag an Land zu ziehen. Viele GrüßeTobias
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Von tobias_müller
Apr 19, 2024
Gestatten Sie mir einen Hinweis hinsichtlich Ihrer Bemerkungen zum aktuell laufenden Verfahren gegen Björn Höcke sowie Ihres Verweises auf die politische Debattenkultur in der jüngeren westdeutschen Vergangenheit:Dass gegenwärtig tendenziell inflationär von Demokratiegefährdung gesprochen und darüber (und bisweilen auch unter Rückgriff auf nicht-majoritäre Institutionen) der Versuch unternommen wird, den politischen Gegner aus dem Rennen zu nehmen, ist eine These, die sich auch in der aktuellen demokratietheoretischen Debatte findet. Wir haben versucht, diesen Aspekt hier abzubilden.
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Von tobias_müller
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